Dynamische Konstruktion
Die Außenfassade des Neubaus besteht aus Aluminium und nimmt direkten Bezug auf den ersten Sportartikel von Scott Sports: einen Skistock aus dem gleichen Material. Bemerkenswert sind außerdem die Hightech-Sockelfassade und dynamische Sonnensegel, die sich wetterabhängig öffnen und schließen. Auch hier verbirgt sich wieder eine Analogie: „Scott Sports ist ein dynamisches Unternehmen, das in den letzten Jahren sehr gewachsen ist. Das wollten wir auch in der Fassade sichtbar machen“, erläutert die Architektin Tima Kamberi von Itten Brechbühl.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgen die Holzlamellen der Wände im Atrium. Auch diese sind eine Anspielung auf den Ski-Sport. Das Wort Ski kommt aus dem Norwegischen und bedeutet nichts anderes als gespaltenes Holz. Dieses kreiert hier einen Effekt, der die Großzügigkeit der Räumlichkeiten betont. Die Herausforderung für Zumtobel lag darin, die technische Beleuchtung in die Konstruktion zu integrieren und mit der Architektur optisch verschmelzen zu lassen.
Sonderlichtlösung für perfekte Inszenierung
Im Atrium spielt die Lichtwirkung eine zentrale Rolle. Über das Dach tritt Tageslicht ein, das mithilfe von Kunstlicht unterstützt wird. Die tagsüber kaum sichtbaren Lichtlinien Slotlight Infinity Slim wurden dafür zur Allgemeinbeleuchtung dezent in die Decke integriert. An der Wand erzielen minimalistische Linearleuchten, asymmetrisch zwischen den Holzlamellen platziert, bemerkenswerte Lichteffekte: Beim Eintreten noch als Objekt erkennbar, sind sie beim Verlassen der Halle nur noch durch ihre Lichtwirkung wahrnehmbar. Die 45 mm dünnen Lichtbänder sind dank 90°-Verbindungselementen für die gekonnte Lichtführung um die Ecke konstruiert. Sie wurden individuell gekürzt und abgeschrägt. So werden Raumgeometrien verdeutlicht, Raumzonen definiert und Ecksituationen fokussiert.
Für die Inszenierung der Produkte im Showroom von Scott Sports wählte Zumtobel zudem LED-Strahler. Die kaum sichtbaren Onico-Leuchten beleuchten die neuen Bikes – vor einer durch großzügige Fensterfronten sichtbaren Naturkulisse. Die für wechselnde Produktpräsentationen notwendige Flexibilität ermöglichen die Beweglichkeit der Strahler und ein variabel bestückbares Schienensystem. Durch die Anpassung von Ausstrahlungswinkel und Lichtstrom lassen sich die unterschiedlichen Produkte des Showrooms außerdem optimal in Szene setzen.
Im Auditorium kam ebenfalls Slotlight Infinity Slim zum Einsatz, die als durchgängige Lichtlinie eine Art Tunnel bildet. Die Leuchten integrieren auf diese Weise die notwendige Technik des Medienraums und begrenzen zugleich spezielle Deckensegel, die die Akustik bremsen und den Schall absorbieren – für einen beeindruckenden Kinoeffekt. Zusätzliche Panos-Downlights sorgen dafür, dass die Bühne abwechslungsreich inszeniert werden kann.
Beleuchtung in die Architektur integrieren
Die wichtigste Anforderung, die technische Beleuchtung in die Architektur zu integrieren, wird in den Büroetagen noch einmal deutlich. Die entblendete umlaufende Lichtlinie verbindet Flure und Büroräume mit abgerundeten Ecken, bei denen die lichttechnische Herausforderung in einer einheitlichen Lichtfarbe der geraden und gebogenen Teile lag. Eine besondere Herausforderung für Zumtobel war die Integration der Lichtbänder in die akustischen Deckensegel, in denen die entblendeten Lichtlinien diagonal und somit passend zur Geometrie der Außenfassade eingelegt wurden. Zu diesem Zweck wurde jede Leuchte einzeln angepasst.
Durch dieses professionelle Verbergen und Integrieren der Technik wirken die einzelnen Bereiche der Unternehmenszentrale großzügig und einladend. „Freiräume sind wichtig, denn sie ermöglichen Wachstum“, betont B. Zaugg. „Ich glaube, wir haben mit Zumtobel einen Partner gefunden, mit dem wir diese Ansicht teilen und der auch als Unternehmen in diese Richtung arbeitet.“