Neutraler Hintergrund für die Kunst im Ausstellungsgeschoss

Das Lichtkonzept im Foyer greift die grafische Formensprache geschickt auf, indem lineare Lichtelemente in aufgelöster Anordnung in die Deckenrippen integriert wurden. Je nach Größe und Form der Deckenzellen variieren die Anzahl und Längen der direktstrahlenden Lichtlinien, welche mit einer breiten Ausstrahlcharakteristik und einer Lichtfarbe von 3000 K für eine vitale Grundbeleuchtung sorgen, die zum Erkunden und Verweilen einlädt. (Quelle: Tjark Spille)

Die Grundbeleuchtung im Café wird im Bereich des Tresens durch ein druckvolles Licht aus mittelbreitstrahlenden Deckenleuchten ergänzt sowie im Sitzbereich durch dekorative Pendelleuchten, die so eine gute Orientierung im Raum und eine Akzentuierung der gastronomischen Fläche schaffen. (Quelle: Tjark Spille)
Die zentrale, skulpturale Foyertreppe bildet das Herzstück des Erdgeschosses und windet sich zwischen den tragenden Stützen vom Untergeschoss ins Obergeschoss. Von dort öffnet sie sich zu den zwei Ausstellungsräumen. Gekrönt wird das Treppenhaus durch ein Oberlicht über dem Treppenauge, welches Tageslicht in das Gebäude lässt. Die schwenkbaren, linearen Einbaudownlights lassen sich an die Deckenneigungen anpassen und sind je nach Deckenhöhe in geeigneter Abstrahlcharakteristik entweder engstrahlend im hohen Deckenbereich oder mittel- bis breitstrahlend in den niedrigeren Raumbereichen ausgewählt. Die mit Einbauwandflutern aufgehellte Rückwand schafft einen visuellen Ruhepunkt und begleitet den Besucher bei der Erschließung der Räumlichkeiten.
Die Ausstellungsflächen im 1. Obergeschoss sind als sogenannter „White Cube“ ausgeführt: In dem leeren, mit seinen weißen Oberflächen neutral wirkenden Raum kann die Kunst flexibel angeordnet werden. An zwei Stellen platzierte Öffnungen ermöglichen Ausblicke ins städtische Umfeld. Die Architekten von AFF haben für den Boden einen Weißzementestrich gewählt, während die weiße Rohdecke und die Unterzüge von einer abgehängten Metallrasterdecke kaschiert werden. Zur langen Gebäudeseite parallel laufende Fugen in der Einstegrasterdecke nehmen Drei-Phasen-Stromschienen auf, an denen LED-Lichtleisten sowie Strahler mit guten Farbwiedergabeeigenschaften flexibel angeordnet werden können. Alle Beleuchtungselemente sind ebenfalls in Weiß gehalten und fügen sich in die klare und zurückgenommene Gestaltung des Raumes ein.
Spürbare Historie und Urbanität im Außenraum
Die weitgehend umlaufende Glasfassade und die Positionierung des Gebäudes im Stadtraum erlauben es, partiell auf eine Außenbeleuchtung zu verzichten. Entlang der Glasfassaden wird die Beleuchtung des Außenraums durch definierte Leuchtengruppen im Innenraum und eine entsprechend programmierte Steuerung gewährleistet. Das Gebäude leuchtet somit nach der Dämmerung von innen heraus und schafft so eine einladende Atmosphäre. In den fensterlosen Fassadenbereichen wird die Beleuchtung durch Anbauleuchten ergänzt.
Vorplatz, Durchgang und Seiteneingang werden durch beidseitig an das historische Friedhofsportal adaptierte Wandanbauleuchten mit Licht versorgt. Die zur Straße hin orientierten Leuchten sind wie die angrenzenden Straßenleuchten die ganze Nacht über angeschaltet. Für den halböffentlichen Bereich des Seiteneingangs wird die Vorplatz, Durchgang und Seiteneingang werden durch beidseitig an das historische Friedhofsportal adaptierte Wandanbauleuchten mit Licht versorgt. Die zur Straße hin orientierten Leuchten sind wie die angrenzenden Straßenleuchten die ganze Nacht über angeschaltet. Für den halböffentlichen Bereich des Seiteneingangs wird die rückseitig am Tor angebrachte Beleuchtung durch eine anwesenheitsabhängige Steuerung aktiviert.
Der an der Außenmauer aus rotem Ziegelstein entlangführende Handlauf birgt die Grund- und Sicherheitsbeleuchtung für die Erschließung der Dachterrasse. Mit der vorherrschenden ausreichenden Helligkeit und den erfüllten Sicherheitsaspekten entspricht die Ausführung den Anforderungen des für die Stadt richtungsweisenden Berliner Lichtmasterplans, bei dem eine umweltverträgliche Beleuchtung ein wichtiger Bestandteil ist.
Bei der Dachterrasse kommen entsprechend ihrer Funktion als grüne Oase und Rückzugsbereich, Veranstaltungsort und Bühne verschiedene Lichtszenarien zum Einsatz und schaffen die gewünschte Atmosphäre und Aufenthaltsqualität. Die dezent in die Brüstung eingelassenen, nach vorne abstrahlenden Betoneinbauleuchten sorgen für eine dezente Grundbeleuchtung bei Veranstaltungen. Der organisch geformte Pavillon im Zentrum der Dachterrasse – sowohl Bühne, als auch Zuschauer- oder Interaktionsraum für Seminare und Vorträge – wird aus der Dachstruktur heraus illuminiert, die in ihrer unregelmäßigen Anordnung an einen Sternenhimmel erinnert und vielseitige Beleuchtungsmöglichkeiten bietet. In der Decke speist eine Vorhaltung bei Bedarf die zusätzlich zu adaptierende Bühnenbeleuchtung ein.
Die auf der Terrasse hügelartig angeordneten Pflanzbereiche und ihre Vegetation aus Gräsern, Stauden und Bäumen werden durch minimalistisch abstrahierte, nach unten abstrahlende „Glockenblumen“ akzentuiert beleuchtet. Auf diese Weise wird der Grünbereich auflockernd zoniert. Bei Bedarf kann die akzentuierende Pflanzenbeleuchtung auch als stimmungsvolles Grundlicht für die Bewohner genutzt werden, welche die Terrasse aus ihren Wohnräumen und Ateliers einsehen können.