Maßnahmen bei Überhitzung

Symbolbild zum Thema Thermografie

Mittels Thermografie lassen sich Unsymmetrien oder Überlast in einem einzelnen Leitungszweig erkennen

Abbildung von einer Strommesszange

Die Belastung eines Leiters lässt sich mit einer Strommesszange ermitteln

  • Unzureichender Luftstrom: Wenn ein kurzes Abschalten möglich ist, ohne die Produktionsprozesse zu beeinträchtigen, sollten die Luftansauggitter gereinigt werden. Eine gründliche Motorreinigung ist bei der nächsten geplanten Betriebsunterbrechung der Anlage vorzunehmen.
  • Spannungsunsymmetrie oder Überlast: Die übliche Ursache dieses Problems, meist eine hochohmige Verbindung in einer Schaltanlage, einem Trennschalter oder dem Motoranschlusskasten, kann normalerweise mit einer thermografischen Inspektion lokalisiert und mit einem Multimeter, einer Strommesszange oder einem Netzqualitätsanalysator nachgewiesen werden.
  • Bevorstehender Lagerausfall: Wenn die Wärmebilder auf ein überhitztes Lager hindeuten, sollte ein Instandhaltungsauftrag erstellt werden, um das Lager auszutauschen oder zu schmieren. Eine Schwingungsanalyse hilft oftmals, die beste Vorgehensweise festzulegen.
  • Defekte Isolation: Wenn es ohne allzu große Auswirkungen auf die Produktion möglich ist, sollte die Leistung des Motors reduziert werden und dieser möglichst bald ausgetauscht werden.

Thermografie von Schaltanlagen

Mit Wärmebildern können Temperaturunterschiede im Vergleich zu den normalen Betriebsbedingungen in Drehstromkreisen leicht erkannt werden. Techniker müssen Temperaturdifferenzen zwischen den drei Außenleitern betrachten, um Unsymmetrien oder Überlast in einem einzelnen Leitungszweig zu erkennen.

Schaltanlagen und andere Verbindungsstellen sollten bei geöffneten Abdeckungen geprüft werden. Idealerweise erfolgen die Messungen an betriebswarmen Anlagen im eingeschwungenen Zustand bei mindestens 40 % der normalen Last.

Außenleiter mit gleicher Last sollten gleiche Temperaturen aufweisen. Bei Unsymmetrien haben die Außenleiter mit der höheren Last eine höhere Temperatur, da höhere Ströme an den Widerständen mehr Wärme erzeugen. Unsymmetrische Lasten, Überlastung, fehlerhafte Verbindungen und Unsymmetrien durch Oberschwingungen erzeugen jedoch ein ähnliches Bild. Daher muss bei der Problemdiagnose die elektrische Last gemessen werden.

Wenn ein Leiter laut Wärmebild über einen größeren Bereich hinweg heißer als andere Stromkreiskomponenten ist, könnte er überlastet sein oder einen zu geringen Querschnitt aufweisen. Symmetrie und Belastung lassen sich mit einem Multimeter mit Stromzange, einer Strommesszange oder einem Netzqualitätsanalysator ermitteln.

Justin Sheard ist Leitender Ingenieur und Anwendungsspezialist im Geschäftsbereich Fluke Industrial Imaging.
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