Gestalterische Stringenz durch Lichtlinien

Abbildung von neutralweißer  Beleuchtung

Die neutralweiße Lichtfarbe von 4 000 K wird über das gesamte Haus verwendet und ergänzt das Tageslicht mit einer angenehmen Frische (Quelle: HGEsch)

Grundidee für die Entwicklung des Beleuchtungskonzepts für das Up! war es, ein Höchstmaß an visuellem Komfort für die Mitarbeiter und Flexibilität für die verschiedenen Nutzungen der Fläche zu bieten – bei Berücksichtigung einer angemessenen Ästhetik der Beleuchtungselemente sowie der Außenwirkung des transparenten Kubus. Die Lösung: Ein mittig zwischen den Deckensegeln in Nord-Süd-Richtung verlaufendes Lichtbandsystem, welches mit gestalterischer Stringenz über alle Geschosse hinweg für die Grund- und Akzentbeleuchtung sorgt. Ein von Fensterfront zu Fensterfront durchgehender linearer Geräteträger schließt bündig mit der Unterkante des niedrigsten Deckensegels ab und nimmt LED-Lichteinsätze mit diffuser bzw. bildschirmarbeitsplatztauglicher Optik auf. Die Lichteinsätze unterscheiden sich in der Untersicht optisch kaum voneinander und sind bei einer Leuchtenlänge von 1,5 m in einem Abstand von 3 m zueinander immer mittig zwischen den Deckensegeln positioniert. Auf der gesamten Fläche wird so eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 lx erreicht. Blindstücke schließen das schwarze Trägerprofil nach unten hin bündig ab.

Das Prinzip des Lichtbands wurde zugunsten der konsequenten Gestaltung bewusst auch über den eingestellten „Meeting Cubes“ fortgeführt. Hier entsteht durch die Reflexion des diffusen Lichts auf den opaken „Deckeln“ eine dezente Lichtabbildung an der Decke. In Bereichen mit besonderer Nutzung, wie der Teeküche, kann das Lichtprofil unter anderem auch Strahler zur akzentuierenden Beleuchtung aufnehmen. Auf diese Weise lässt sich die Fläche über zoniertes Licht differenzieren und je nach Möblierung und Nutzung individuell atmosphärisch anpassen.

Auf der Fläche des „Living Rooms“, der zum Beispiel für informelles Arbeiten genutzt werden kann, werden 300 lx Grundbeleuchtung über Strahler-Lichteinsätze erreicht. Über zusätzliche Stromschieneneinsätze kann der Nutzer die Lichtquantität, aber auch die Lichtatmosphäre zum Beispiel durch individuelle, dekorative Pendelleuchten ergänzen und steuern. Die neutralweiße Lichtfarbe von 4.000 K wird über das gesamte Haus verwendet und ergänzt das Tageslicht mit einer angenehmen Frische.

Entrée und Erschließung

Der Nutzer betritt das Gebäude über ein großzügiges Foyer mit schwarzen Streckmetalldecken. Die Beleuchtung erfolgt hier aus linearen, diffusen LED-Profilen in unterschiedlichen Längen, welche bündig mit der Decke abschließen. Die Anordnung der Leuchten in diesem Bereich spielt im Gegensatz zum strengen Raster des übrigen Gebäudes mit dem Thema Verdichtung und Auflösung. Dieses Prinzip wird in den Aufzugvorräumen über alle Etagen hinweg fortgesetzt und trägt so zur Orientierung im Gebäude bei.

Insgesamt wurden im Up! Berlin 13 km Lichtband mit circa 6.000 LED-Lichteinsätzen verbaut. Dabei konnte die strenge Budgetvorgabe für die Beleuchtung eingehalten werden. Das eingesetzte leistungsstarke Lichtbandsystem erfüllt die Forderungen nach einem optimierten Wirkungsgrad, hochwertiger Lichtqualität und geringem Montage- und Wartungsaufwand. Mit ihrer Beleuchtungslösung haben die Planer von Licht Kunst Licht eine klare und angemessene Antwort auf die moderne Architektursprache und vielfältigen Nutzerbedürfnisse gefunden. Die konsequente Linearität sowie das Zusammenspiel aus diffusem Grundlicht und druckvollem, gerichtetem Licht verschaffen dem Bürogebäude eine zeitgemäße Anmutung.

Laura Sudbrock
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