(Quelle: Jung)
Mit zunehmender Komplexität der Bauvorhaben gewinnt die Informationsebene der Planung immer mehr an Bedeutung. Während vor fünf bis zehn Jahren noch ein hoher geometrischer Detaillierungsgrad (LOG) im Fokus der Bauwirtschaft stand, rücken heute Schnittstellenprobleme und die Datenvorhaltung in den Vordergrund. Öffentliche Auftraggeber fordern zukünftig die Umsetzung ihrer Bauprojekte mit BIM (Building Information Modeling) und werden diese Anforderungen in den nächsten Jahren weiter verschärfen.
Bei der Planung mit BIM geht es darum, einen digitalen Zwilling des Gebäudes zu erstellen. Die verschiedenen Gewerke wie Architektur, Statik, Fassade, TGA und Elektrotechnik werden auf Basis dreidimensionaler Daten geplant. Dies ermöglicht eine Kollisionsprüfung, bevor das Gebäude gebaut wird. Der hohe Detaillierungsgrad im Vorfeld verändert damit auch die üblichen Abläufe auf der Baustelle. Viele Entscheidungen werden bereits in der Planungsphase getroffen und nicht erst nach der Auftragsvergabe. Die beteiligten Planer einigen sich auf eine Planungssoftware oder klären den Datenaustausch zwischen den verschiedenen Gewerken. Inzwischen ermöglichen die Daten auch die Kostenübernahme von Bauteilen. Die Zahl der Elektroplaner, die mit BIM planen, wird in Deutschland steigen. In den Niederlanden arbeiten be-reits mehr als 80 % der Planer mit Revit.
Softwareneutrale Planung
Jung geht einen Schritt weiter und stellt in der Jung-Part-community Planungsdaten in über 120 gängigen Formaten zur Verfügung. Darunter unter anderem das IFC-Format (Industry Foundation Classes), ein offener Standard im Bauwesen zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen. Zum Start finden Planerinnen und Planer in der Jung-Partcommunity zunächst die wichtigsten Produkte des Jung-Schalterprogramms LS 990 in Alpinweiß, die Jung-Aufputzprogramme WG 600, WG 800 und AP 600 sowie ausgewählte Kompaktgeräte in der Datenbank – weitere Programme werden mittelfristig ergänzt und integriert. Gleiches gilt für Mehrfachkombinationen.
Die Planungsdaten zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie leistungsorientiert auf die wesentlichen geometrischen Merkmale der Produkte (LOG 200) reduziert sind. Im Gegensatz zu den Kombinationen enthalten die Planungsdaten der Einzelartikel alle Bauteilinformationen gemäß VDI 3805 und weisen damit eine hohe Informationstiefe (LOI 500) auf. Die VDI 3805 „Produktdatenaustausch in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA)“ legt die Terminologie und Datenstruktur für Komponenten und Anlagen der Heizungs-, Raumluft- und Sanitärtechnik sowie der Gebäudeautomation und Elektrotechnik im rechnergestützten Planungsprozess fest. Damit bereitet sich Jung schon heute auf die zukünftige Forderung nach standardisierten Daten vor.