Maximalwerte von über 50 kA

Abbildung von Blitze. Installation des Blitzmesssystem im Burj Khalifa – der Blitzsensor auf der Spitze des Gebäudes ist über eine LWL-Leitung mit dem Analyser im Serverschrank verbunden.

Installation des Blitzmesssystem im Burj Khalifa – der Blitzsensor auf der Spitze des Gebäudes ist über eine LWL-Leitung mit dem Analyser im Serverschrank verbunden. (Quelle: Phoenix Contact GmbH)

Abbildung von Blitze. Schaltschrank in 680 m Höhe – der Analyser nimmt die Signale vom Blitzsensor auf und gibt sie über die Datenschnittstelle weiter ins Netz.

Schaltschrank in 680 m Höhe – der Analyser nimmt die Signale vom Blitzsensor auf und gibt sie über die Datenschnittstelle weiter ins Netz. (Quelle: Phoenix Contact GmbH)

Inzwischen hat das weltweit höchste gebäudeintegrierte Blitzmesssystem auch schon einige Blitze erfasst, die in die Spitze eingegangen sind – alle mit Maximalwerten von über 50 kA. Dem Betreiber des Gebäudes dienen diese Informationen lediglich zur statistischen Auswertung, denn über ein umfassendes äußeres und inneres Blitzschutzsystem verfügt das Gebäude ebenfalls. Eventuelle Auffälligkeiten in der Elektro- und Betriebstechnik des Burj Khalifa werden mit den aktuellen Messwerten des Blitzmesssystems abgeglichen. Wenn in Gebäuden – wie auch bei Windenergieanlagen – Blitzeinschläge gemessen werden, sind jederzeit Rückschlüsse aus der Relation zwischen den Blitzparametern und der damit verbundenen Zerstörung möglich. Zudem lässt die Auswertung bestimmter Ereignisse Rückschlüsse auf die Effizienz des Blitzschutz-Systems zu. Auch im Falle einer Schadensregulierung werden Informationen über Blitzeinschläge mithilfe von Blitzinformationssystemen eingeholt – sie können einen Blitzeinschlag mit einer Genauigkeit von 200 m orten. Denn ob und an welcher Stelle der Blitz ein Gebäude getroffen hat, das kann nur mit einem Blitzstrom-Messsystem bestimmt werden – wie dem LM-S von Phoenix Contact.

Einbindung der Messwerte

Damit der Betreiber des LM-S zur permanenten Überwachung leicht auf die Daten zugreifen kann, hat der Analyser eine Ethernet-Schnittstelle, über die er in ein Standardnetzwerk eingebunden wird. Ist ein Mobilfunknetz vorhanden, kann die Kommunikation auch unabhängig von der bestehenden Netzwerkstruktur erfolgen. Über einen internen Webserver kann das System konfiguriert und die Daten abgerufen werden. So kann per Fernzugriff, etwa mit einem Smartphone, zu jeder Zeit auf die Anlage zugegriffen werden. Im Analyser ist zudem ein Relais mit herausgeführtem Remote-Kontakt integriert. Dieser Öffnerkontakt gibt bei jedem Ereignis einen kurzen Impuls, der von einem Zähler ausgewertet werden kann. So kann auch die Anzahl der Blitzeinschläge erfasst werden. Der Relais- Kontakt nimmt seine Ruheposition erst nach Hochlaufen des Systems ein. Bei Systemstörungen fällt das Relais ab. So kann über den Kontakt auch die Systembereitschaft abgefragt werden. Bei Verbindung des Signals mit einer Steuerung lässt sich im Falle eines Blitzeinschlags eine Folgeaktion initiieren.

Einsatzgebiete für das Lightning-Monitoring-System

Einsatzgebiete für das LM-S sind alle blitzgefährdeten Gebäude und Anlagen: Hochhäuser, Industrie-Anlagen, Sendemasten, Verkehrsüberwachungssysteme, Anlagen der Hoch- und Höchstspannungstechnik in der Energieverteilung. Bei einer weiteren Applikation – dem Hermannsdenkmal im ostwestfälischen Detmold – können aktuelle Daten über www.blitzeam- hermann.de abgerufen werden. In den USA nutzt ein Hochschul-Professor das LM-S, um Blitze auszuwerten, die er mittels Kupferdrähten auslöst, die er mit Raketen in die Wolken schießt.

Dipl.-Ing. (FH) Alexa Broer ist im Produktmarketing Überspannungsschutz Trabtech für die Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg tätig. Dipl.-Ing. Arno Kiefer ist Abteilungsleiter Market Development, Überspannungsschutz Trabtech bei der Phoenix Cont
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