Fazit: Erdung und Potentialausgleich im Schaltschrank

Abbildung 3 zum Thema Erdung und Potentialausgleich: Vermeidung von Kopplungsschleifen

Vermeidung von Kopplungsschleifen: A = Stromversorgung, B = Daten-/Steuerverbindungen, 1 = Schaltschrank, 2 = Kabel, 3 = Potentialausgleich, 4 = Bezugspotential, 5 = leitende Schleife, 6 = Schaltschrank, 7 = Maschine, 8 = Messgerät (Quelle: Rittal Gmbh & Co. KG)

Der eng vermaschte Potentialausgleich zwischen allen leitfähigen Gehäuseteilen, Geräte- und Baugruppengehäusen ist für den Schaltschrank anzustreben. Die Funktion einer Potentialausgleichs-Sammelschiene kann von der metallisch blanken Montageplatte übernommen werden, die gegenüber sogenannten Verdrahtungs-Gerüstbauweisen bessere EMV-Eigenschaften aufweist. Erdungsbänder und Potentialausgleichsleiter sollten so kurz und so querschnitts-/oberflächengroß wie möglich sein, die Kontaktstellen sollten großflächig und gegen Korrosion geschützt sein. Dies ist im Schaltschrank meist durch Verzinkung gegeben.

Signal- und Energiekabel sollten im Schaltschrank in Klassen eingeteilt werden und in separaten Kabelkanalwegen mit wenig parallelen Strecken auf der Oberfläche der Montageplatte geführt werden. Kabelschirme sollten sowohl an der Anschlussstelle der Gerätebaugruppe als auch an der Ein-/Austrittsstelle des Schaltschranks mit möglichst großem Umschlingungswinkel der Kontaktstellen, beispielsweise EMV Verschraubung oder Schirmschiene/Schirmbügel, zum Potentialausgleich untereinander und mit den metallischen Schrankteilen gebracht werden.

Durch die Befolgung dieser wenigen Installations-Grundregeln zum sicheren und EMV-gerechten Schaltschrankbau können für erfahrungsgemäß mehr als 90 % aller industriellen Schaltschrankanwendungen die Risiken unerwünschter Beeinflussungen ausreichend verringert werden.

Hartmut Lohrey ist als Leiter Marketing Training/Support für die Rittal GmbH & Co. KG in Herborn tätig
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