Zwei Heizkreisverteiler
Ein Heizkreis versorgt die Fahrzeughallen über eine mit Niedertemperatur betriebene Fußbodenheizung. Sie heizt die Räume bis auf ungefähr 15 °C und läuft an, wenn die durchschnittliche Außentemperatur der vergangenen 24 Stunden unter 6 °C liegt.
Ein zweiter Heizkreis bedient die zwei Bürogebäude. Er gliedert sich in drei wesentliche Elemente: Erstens normale Raumheizkörper, die mit einer Vorlauftemperatur von 70 °C betrieben werden. Zweitens sind in die Deckenflächen Elemente mit Heiz-Kühl-Wendeln integriert, die im Heizbetrieb mit 40 °C angesteuert werden. Drittens dient ein weiterer Heizkreislauf dazu, die Lüftung für Büros und Besprechungsräume im Winter anzuwärmen.
Kälte aus Rechenzentrum
Die Kälteversorgung des GAZ nutzt ebenfalls das benachbarte Rechenzentrum. Von der Serverkühlung wird Wasser mit einer Temperatur von 6 °C abgezweigt. Über den Kältekreislauf im GAZ werden die Deckenelemente der Bürogebäude, die Lüftungsanlage und die eigenen Rechnerräume gekühlt.
Ronny Schnetter, Projektleiter bei der MDR Regel- und Gebäudeleittechnik GmbH, erläutert: „Das Unitron-System steuert Heizung und Kühlung vollautomatisch etagenweise entsprechend der über 24 Stunden gemittelten Außentemperatur. Zusätzlich gehen die gemessenen Raumtemperaturen in die Steuerung ein.“ Sollwerte gibt jeweils der Betreiber vor, der beispielsweise auch festlegen kann, wie viele Räume über einer bestimmten Schwellentemperatur sein müssen, um die Kühlung anspringen zu lassen.
Ermüdungsfrei arbeiten in der Leitwarte
Eine Besonderheit für die Gebäudeleittechnik des GAZ stellt die Feuerwehrleitwarte dar. Sie ist Arbeitsplatz für bis zu zwölf Mitarbeiter, die mit hoher Konzentration bei Tag und Nacht eingehende Notrufe bearbeiten. In diesem sensiblen Bereich muss deshalb eine möglichst ermüdungsfreie Arbeitsatmosphäre herrschen. Erreicht wird diese Anforderung durch eine Vollklimatisierung, für die Unitron das Zusammenspiel der Heiz-Kühl-Decke sowie der Lufterhitzer, -kühler und -befeuchter in der Lüftungsanlage steuert.
Innerhalb des GAZ gibt es fünf Informationsschwerpunkte (ISP), also Gruppen von Verteilerschränken, in denen elektrische Geräte und Steuerungen installiert sind, darunter 95 Cylon-Controller. „An den Ein- und Ausgängen liegen ungefähr 1 000 Hardware-Datenpunkte aller Art an. Hinzu kommen ungefähr 100 KNX-Datenpunkte die softwaremäßig aufgeschaltet sind, 200 Datenpunkte über Modbus und 80 Datenpunkte über M-Bus“, sagt R. Schnetter.
KIJ greift von der Gebäudeleitzentrale aus auf das Cylon-System des GAZ zu. Dem Team der Leitzentrale werden die Zustandsdaten der Gebäude dabei anschaulich und übersichtlich visualisiert. Für 650 Punkte sind Schwellen oder Zustände definiert, bei denen eine aktive Alarmmeldung an die Leitzentrale ausgelöst wird. Dies kann beispielsweise eine gefallene Sicherung oder eine nicht bis zum Sollwert erreichte Raumtemperatur sein.