(Quelle: Flir Systems)
Die Antwort auf die Frage "Wie weit kann man messen?" hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Auflösung, dem momentanen Sichtfeld (IFOV), dem verwendeten Objektiv und der Größe des Zielobjekts.
Am besten lässt sich das Ganze mit einem Besuch beim Optiker oder beim Augenarzt vergleichen. Wer von seinem Stuhl aus auf die Sehtesttafel schaut, erkennt wahrscheinlich noch, dass die kleinste Zeile Buchstaben enthält – doch aus welcher Entfernung kann man auch noch jeden dieser Buchstaben lesen? Wenn die Sehkraft 100 % beträgt, kann man selbst kleinste Buchstaben aus größerer Entfernung noch deutlich erkennen. In diesem Fall würden 100 % Sehkraft einer WBK mit hoher Auflösung entsprechen. Wenn aber die Sehkraft nicht perfekt ist, kann man diese mit Gläsern verbessern (d. h. eine Lupe vor die WBK setzen) oder mit dem Stuhl näher an die Sehtesttafel heranrücken (d. h. den Abstand zum Ziel verringern).
Es ist wichtig, das Punktgrößenverhältnis richtig zu verstehen. Das Punktgrößenverhältnis ist ein Wert, der angibt, aus welcher Entfernung von einem Zielobjekt mit einer bestimmten Größe man noch eine präzise Temperaturmessung daran ausführen kann.
Um Temperaturmessungen mit hoher Präzision ausführen zu können, muss der Anwender so viele Pixel wie möglich vom Detektor der WBK auf das Zielobjekt richten. Dadurch erhält er ein detailreiches Wärmebild. Je weiter man sich vom Zielobjekt entfernt, umso schwieriger bzw. unmöglicher wird es, dafür präzise Temperaturmesswerte zu ermitteln. Je größer die Auflösung der WBK ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man mehr Pixel aus größerer Entfernung auf das Zielobjekt richtet und präzise Messergebnisse dafür erhalten kann. Da der Digitalzoom die Präzision nicht verbessert, sind eine höhere Auflösung oder ein schmaleres Sichtfeld hierfür entscheidend.