Theoretisches Punktgrößenverhältnis

Abbildung von Temperaturmesswerte. Je weiter ein Anwender sich vom Zielobjekt entfernt ist, umso schwieriger wird es, dafür präzise Temperaturmesswerte zu ermitteln.

Je weiter ein Anwender sich vom Zielobjekt entfernt ist, umso schwieriger wird es, dafür präzise Temperaturmesswerte zu ermitteln. (Quelle: Flir Systems)

Das Punktgrößenverhältnis beträgt in diesem Beispiel 19,62 mm : 15.000 mm. Dieser Wert gibt die messbare Größe eines einzelnen Pixels an. Einfacher gesagt bedeutet das Ergebnis dieser Berechnung, dass die WBK einen 19,62 mm großen Punkt aus 15 m Entfernung messen kann. 

Diese Einzel-Pixel-Messung wird "theoretisches Punktgrößenverhältnis" genannt. Einige Hersteller geben das theoretische Punktgrößenverhältnis in den technischen Daten ihrer Produkte an. Obwohl man dieses für das tatsächliche Punktgrößenverhältnis der WBK halten könnte, ist es irreführend, da es dem Anwender nicht unbedingt die präzisesten Temperaturmesswerte liefert. Dies liegt darin begründet, dass es lediglich Temperaturmesswerte für einen sehr kleinen Bereich innerhalb eines einzelnen Pixels liefert. Wie bereits erwähnt, will der Anwender jedoch stattdessen stets so viele Pixel wie möglich auf sein Zielobjekt richten, um Messwerte mit hoher Präzision zu erhalten. Zwar können auch schon ein oder zwei Pixel ausreichen, um qualitativ zu bestimmen, dass ein Temperaturunterschied vorliegt, jedoch reichen diese nicht aus, um die Durchschnittstemperatur eines bestimmten Bereichs präzise abzubilden. 

Eine Messung mit nur einem einzelnen Pixel kann aus verschiedenen Gründen ungenau sein:

  • Wärmebildkameras können fehlerhafte Pixel entwickeln.
  • Die Zielobjekte können reflektieren. Dann kann ein 
    Kratzer oder eine Sonnenlichtreflexion einen falsch positiven und einen zu hohen Messwert liefern.
  • Ein heißes Objekt, zum Beispiel ein Schraubenkopf, könnte ungefähr so breit wie ein Pixel sein; Pixel sind jedoch quadratisch, während ein Schraubenkopf sechseckig ist.
  • Optische Systeme sind niemals perfekt. Darin treten immer gewisse Verzerrungen auf, die sich auf die Mess ­ergebnisse auswirken.
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