E/A-Schaltkanäle geordnet ins Feld verdrahten

Abbildung von Installationsklemmen. Prüfen und einzeln trennen – bei der "Klinikklemme" können Einzelpotentiale durch Trennmesser sicher geschaltet werden.

Prüfen und einzeln trennen – bei der "Klinikklemme" können Einzelpotentiale durch Trennmesser sicher geschaltet werden. (Quelle: Phoenix Contact GmbH)

Beim Einsatz von E/A-Baugruppen und Steuerungen in der Gebäudeautomation müssen die einzelnen Kreise oder Gruppen auch im Bereich der Fehlerstromschutzschalter zusammengefasst werden. Nicht selten steigt die Zahl der Anschlussleitungen im Verteilerkasten dabei auf 50 bis 100. Diese sollten nicht alle direkt auf der jeweiligen E/A-Baugruppe im Installationsverteiler aufgelegt werden. Spätestens bei der Fehlersuche, bei der Anlagenerweiterung oder bei der Umverdrahtung würde sich diese Vorgehensweise rächen. Daher macht es Sinn, alle Leitungen im Eingangsbereich des Installationsverteilers auf dreistöckige Installationsklemmen zu verdrahten. Alle Potentiale können über die integrierten Prüfkontakte durch 2,3-mm-Büschelstecker oder handelsübliche Prüfspitzen nachgemessen werden.

Neben der Verteilung des N-Potentials über eine gemeinsame Sammelschiene können auch Steckbrücken auf die passende Polzahl abgeschnitten und einfach eingesteckt werden. So werden zusätzliche Drahtbrücken im ohnehin schon vollen Verteilerkasten vermieden.
Bei der UTI-Baureihe können einzelne Dreistockklemmen wieder aus dem Klemmenverbund abgerastet werden – ­ohne die Sammelschiene vorher zu entfernen. Auch der Trennschieber bietet durch seine besondere Bedienbarkeit einen ergonomischen Vorteil – eine intuitive Schwenkbewegung führt zum linearen Öffnen oder Schließen des Sammelschienenkontakts. Zusätzlich kann die Schieberstellung über eine Kunststoffnase, die aus dem Klemmengehäuse herausragt, optisch kontrolliert werden.

Verdrahtung in medizinischen Räumen

Für Verdrahtungen nach DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718) [4] bei Installationen in medizinischen Räumen oder öffentlichen Gebäuden wird eine mögliche Unterbrechung des Neutralleiters pro einzelnem Stromkreis zu Testzwecken sowie im Fehlerfall gefordert. Speziell für diese Anwendung gibt es Installa ­tionsklemmen, bei denen das N-Potential des einzelnen Stromkreises durch Öffnen eines unverlierbaren Trennmessers individuell geöffnet oder geschlossen wird. Mit dieser Baureihe lassen sich normkonforme Installationsverteilungen für Kliniken und öffentliche Gebäude mit Leiterströmen bis 24 A errichten.

Literatur

  1. DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06 Errichten von ­Niederspannungsanlagen Teil 4-41: Schutzmaßnahmen – Schutz gegen elektrischen Schlag. Berlin . Offenbach: VDE VERLAG
  2. DIN 18015-1:2007-09 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil 1: Planungsgrundlagen. Berlin: Beuth
  3. DIN EN 60947-7-1 (VDE 0611-1):2010-03 Niederspannungsschaltgeräte – Teil 7-1: Hilfseinrichtungen – Reihenklemmen für Kupferleiter. Berlin . Offenbach: VDE VERLAG
  4. DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718):2005-10 Errichten von ­Niederspannungsanlagen – Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Teil 718: Bauliche Anlagen für Menschenansammlungen. Berlin . Offenbach: VDE VERLAG
Torsten Schloo ist als Produkt-Manager Clipline Energy bei der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg tätig
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