Hohe Kontaktbelastung durch LED

Grafik von Einschaltstrom. Bei einer Glühlampe beträgt der Einschaltstrom nur etwa das 10-Fache des Nennstroms

Bei einer Glühlampe beträgt der Einschaltstrom nur etwa das 10-Fache des Nennstroms. (Quelle: Theben)

Grafik von Einschaltstrom. Der Einschaltstrom dieser 10-W-LED-Lampe beträgt das 56-Fache des Nennstroms.

Der Einschaltstrom dieser 10-W-LED-Lampe beträgt das 56-Fache des Nennstroms. (Quelle: Theben)

Für Flure, Treppen und andere Bereiche, die nur vorübergehend "auf Knopfdruck" beleuchtet werden müssen, scheinen LED ideal zu sein. Dabei brauchen sie nur einen Bruchteil der Energie von Glühlampen, um die gleiche Beleuchtungsstärke zu erzielen. Die Umrüstung scheint auch völlig unproblematisch, da die LED nur wenig Abwärme erzeugen. Im einfachsten Fall tauscht man – ohne jeden Eingriff in Installation – ein LED-Leuchtmittel mit E27-Fassung gegen eine Glühlampe. Die böse Überraschung kommt, wenn plötzlich die Zeitschaltuhr oder der Bewegungsmelder ausfällt, das heißt, das Licht nicht mehr erlischt. Verschweißte Kontakte heißt dann die Diagnose. Aber wie kann eine LED-Lampe mit wenigen Watt Nennleistung einen Schaltkontakt zerstören, der auf ein Vielfaches ausgelegt ist? Die Antwort findet man bei genauer Betrachtung der Einschaltströme: Bei Glühlampen verursacht die kalte Wendel typische Einschaltströme vom Zehnfachen des jeweiligen Nennstroms. Bei LED-Lampen und Energiesparlampen mit ihrer kapazitiven Charakteristik findet man Einschaltstrom ­impulse im µs-Bereich, die das 1000-fache des Nennstroms und mehr betragen können.

Hohe Ströme erfordern spezielle Kontakte. Theben hat sich mit diesem Thema bereits seit dem Aufkommen der Kompaktleuchtstofflampen befasst und eine Reihe von Produkten gegen hohe Einschaltströme gewappnet. Zwar weisen die LED-Leuchtmittel in gewisser Hinsicht ein noch extremeres Schaltverhalten als Leuchtstofflampen auf; die Kontakttechnik ist jedoch aufgrund der Erfahrungen mit kapazitiven Lasten perfektioniert. In Tests hat sich herausgestellt, dass sie sich sogar für die sehr kurzen aber auch extrem hohen Einschaltspitzen der LED-Technik eignet. Theben setzt dabei unterschiedliche Strategien ein:

Der Wolfram-Vorlaufkontakt

Das Schaltgerät ist hierbei mit zwei Kontakten ausgerüstet, die kurz nacheinander schließen. Beim Einschalten schließt zunächst ein voreilender Kontakt aus hoch ­ohmigen und sehr beständigen Wolfram. Er fängt den Einschaltstrom ab und begrenzt ihn zugleich. Erst danach schließt der niederohmige Hauptkontakt. Seine Beschichtung aus Silber-Zinnoxid bleibt so von Einschaltspitzen unbelastet. Theben setzt diese Relais bei den digitalen Zeitschaltuhren "TR 609 top2 S" und "Selekta 175 top2" sowie bei den Performance-Bewegungsmeldern "theLuxa P" und dem Präsenzmelder "theRonda P" ein.

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