Beleuchtung, Sonnenschutz und Temperaturregelung

Abbildung von Team. Eingespieltes Team: Für die Gebäudeexperten Michael Dewald von Wago (links) und Karlheinz Götz von der Firma LAE Engineering steht der Kundennutzen im Fokus.

Eingespieltes Team: Für die Gebäudeexperten Michael Dewald von Wago (links) und Karlheinz Götz von der Firma LAE Engineering steht der Kundennutzen im Fokus. (Quelle: vor-ort-foto.de)

Abbildung von Schnittstellen. Alle Schnittstellen sind im Rathaus steckbar ausgeführt. Das bedeutet minimalen Verdrahtungsaufwand.

Alle Schnittstellen sind im Rathaus steckbar ausgeführt. Das bedeutet minimalen Verdrahtungsaufwand. (Quelle: vor-ort-foto.de)

„Die Raumautomation im neuen Rathaus in Freiburg haben wir überwiegend mit Flexroom von Wago umgesetzt“, sagt Karlheinz Götz, der bei LAE den Bereich Energie- und Gebäudetechnik leitet. Das variable Konzept sorgt für Beleuchtung, Sonnenschutz und Temperaturregelung, und das ohne ­Programmieraufwand. Das Flexroom-System basiert auf einem Systemgehäuse, in dem alle notwendigen Komponenten fertig eingebaut sind. Neben einem Controller sind dies die Schnittstellen zu den Sensoren und Aktoren, die Spannungsversorgung und eine Netzwerkanbindung. Alle Schnittstellen sind steckbar ausgeführt, sodass der Verdrahtungsaufwand bei der Installation minimal ist.

Auf dem Controller ist bereits eine Applikationssoftware installiert, die nach dem Raumachsenkonzept arbeitet. Die kleinste Teilungseinheit besteht aus einer Fensterachse und beinhaltet die komplette Steuer- und Regelungstechnik für Beleuchtung, Beschattung und Heizung bzw. Kühlung. Je nach Bedarf lassen sich mehrere Achsen zusammenfassen und so beliebig große Räume gestalten. Auch Sonderbereiche, beispielsweise Flure, Treppenhäuser oder Sanitärbe­reiche, können individuell berücksichtigt werden. Die Flexroom-Verteiler sind in verschiedenen Varianten für acht, 16 oder 24 Achsen erhältlich.

Parametrieren statt Programmieren

Die Software auf den Flexroom-Controllern ist so universell gestaltet, dass sämtliche möglichen Szenarien bereits abgebildet werden. „Die Parametrierung geschieht einfach über den im Controller integrierten Webserver“, erklärt K. Götz: „Programmieren müssen wir dabei gar nicht mehr.“ Die Aufteilung der Räume, die Konfiguration der Ausgänge und die Anbindung der Schalter, Taster, Temperaturfühler usw. geschieht alles per Mausklick in der Weboberfläche. Die Flexroom-Verteiler unterstützen alle Protokolle und Kommunikationsschnittstellen, die für eine Raumautomation benötigt werden. Dazu gehören etwa KNX, SMI, Dali und Enocean. „Obwohl Enocean in Bezug auf die Flexibilität der Raumaufteilung sehr große Vorteile hat“, so K. Götz, „wollte der Bauherr in diesem Fall die Schalter und Taster draht­gebunden installieren.“ Auch dies ist mit Flexroom möglich.

Die Räume im Rathaus Freiburg sind mit an der Decke installierten Heiz-Kühlsegeln ausgestattet, die für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Temperaturregelung im Heiz­betrieb arbeitet dabei mit drei Stufen: Nachts wird die Raumtemperatur abgesenkt und kurz vor Beginn der täglichen Arbeitszeit auf eine Stand-by-Temperatur angehoben. Die Erhöhung auf die Komforttemperatur, die in der Regel auf 21 °C voreingestellt ist, geschieht nur, wenn die Präsenzmelder in dem entsprechenden Raum eine Person registrieren. Die Ansteuerung der Heiz-Kühlsegel erfolgt über PWM-Ventile, die an die digitalen Ausgänge des Flexroom-Verteilers angeschlossen sind. Die Anbindung der Präsenzmelder in den Räumen ist über Dali realisiert. Diese werden gleichzeitig auch für die Beleuchtungssteuerung verwendet, die mit einer Konstantlichtregelung arbeitet. Scheint also die Sonne durch die Fenster, dimmt die Regelung die Beleuchtung, um so Energie zu sparen. Auf diese Weise sind sowohl Heizung und Kühlung als auch die Beleuchtung sehr energieeffizient.

Auch die Jalousien an den Fenstern tragen zur Energieeffi­zienz bei. „Bei niedrigen Temperaturen werden die Jalousien nachts geschlossen, um so eine zusätzliche Isolierung zu erreichen“, erklärt K. Götz: „Bei starkem Wind öffnen die Jalousien automatisch wieder, um eine Beschädigung zu vermeiden.“ Auch diese Funktionen, die auf die Daten einer zentralen Wetterstation zugreifen, sind im Flexroom-Programm bereits implementiert und müssen nur noch parametriert werden.

Einer der Hauptgründe, die zu der Entscheidung für Flexroom geführt haben, war die Möglichkeit, Parameter einfach verändern zu können. Soll also beispielsweise die Stand-by-Temperatur um ein Grad erhöht oder die Beleuchtungsstärke in einem Teil der Büros verringert werden, muss kein externer Dienstleister beauftragt werden. Die Mitarbeiter des Facility-Managements können die entsprechenden Parameter einfach über einen Standardwebbrowser von ihrem Schreibtisch aus anpassen.

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