(Quelle: Saia-Burgess Controls AG)
Der 4,25 km lange Tunnel Eyholz, dessen Bau im Jahr 2005 begann, bildete mit seinen zwei im Abstand von rund 30 m verlaufenden Röhren das größte Tunnelbauobjekt im Kanton Wallis und damit auch das größte Automationsprojekt auf der Agenda der Dienststelle für Nationalstraßenbau (DNSB). Mit Steuerungstechnik von Saia Burgess Controls (SBC) konnte die für die Tunnelautomation zuständige Aeschimann Automationssysteme Visp AG als Partner des Hauptauftragnehmers Kummler + Matter EVT AG einen sicheren Betrieb mit einer zuverlässigen Signalübertragung und -überwachung gewährleisten.
Die Anforderungen an eine effiziente, sichere und zugleich zukunftsfähige Tunnelinfrastruktur sind mit separaten Infrastrukturen für jedes der einzelnen Tunnelgewerke – Beleuchtung, Lüftung, Energie sowie Nebeneinrichtungen – von vornherein hoch. Die Kommunikation innerhalb dieser einzelnen Systeme kann je nach Anbieter variieren, was oft spezielle und damit teure Softwarelösungen erfordert. Diese können dem Systemintegrator einiges abverlangen, was die Abstimmung aufeinander betrifft.
Zwei unabhängige Netzwerkebenen
Zudem soll nach den technischen Vorgaben des Bundesamtes für Straßen (Astra) das Kommunikationsnetz für den Tunnel grundsätzlich auf zwei logisch und physikalisch voneinander unabhängigen Netzwerkebenen errichtet werden, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Wichtig hierbei ist auch, dass der Ausfall von einzelnen Komponenten oder von Teilanlagen nicht andere Gewerke oder gar den gesamten Tunnelbetrieb lahmlegt. Darüber hinaus kommt beim Tunnel Eyholz noch die Länge ins Spiel und damit die Vielzahl an Feldgeräten und Datenpunkten: über 33 000 dieser gewerkübergreifenden Datenpunkte (Reflexdatenpunkte) gilt es auszulesen und anzusteuern.
Projektleiter Stefan Wenger, Ingenieur HTL/ Leiter Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (BSA) beim Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU) der DNSB in Brig-Glis, ist für insgesamt 35 km Autobahn zwischen Siders-Ost und Visp-Ost zuständig, von denen etwa die Hälfte in Tunneln verläuft. Für ihn stand von vornherein fest, dass beispielsweise keine PC-basierte Steuerung zum Einsatz kommen sollte, sondern ein SPS-System, um ein hohes Maß an Verfügbarkeit zu gewährleisten. Die SPS wiederum sollten – die Erfüllung der Vorgabe nach zwei Netzwerkebenen vorausgesetzt – dem Systemintegrationspartner eine einfache Integration, dem Unterhaltspersonal der Gebietseinheit GEIII einen reibungslosen und unkomplizierten Betrieb des Tunnels und der Kantonspolizei eine zuverlässige Überwachung und Steuerung des Verkehrs ermöglichen. Dazu gehört auch ein sowohl auf der technischen als auch auf der geschäftlichen Ebene stets gut erreichbarer Technologieanbieter, damit bei jeder neuen Anforderung schnell reagiert werden kann.