Schutzschaltungen für Fünf-Leiter-Netze im Vergleich

Abbildung eines Kombiableiters

Kombiableiter mit variabler Abdeckung: Der FLT-SEC-ZP2 ermöglicht eine schnelle und fehlerfreie Installation durch direkte Montage auf dem 40-mm-Schienensystem

Überspannungsschäden haben unterschiedliche Ursachen: Atmosphärische Entladungen verursachen Überspannungen zwischen dem Schutzleiter und den aktiven Leitern (Gleichtaktstörungen), und Schalthandlungen sorgen für Überspannungen zwischen den Außenleitern und dem Neutralleiter (Gegentakt- Störungen). Beides kann die Betriebsmittel schädigen, daher sollte ein SPD auch vor beidem schützen. Für die richtige Auswahl eines SPD für den Zählerschrank lohnt sich also der Blick in das Innere des Geräts. Für Fünf-Leiter-Systeme gibt es SPD mit 4+0- und mit 3+1-Schaltung.

Die 4+0-Schaltung bietet einen Schutzpfad zwischen jedem aktiven Leiter und dem Schutzleiter (L-PE). Hierdurch ist zwar der nach DIN VDE 0100-534 verpflichtende Schutz bei Gleichtaktstörungen gegeben. Aber für den empfohlenen Schutz vor Gegentaktstörungen – insbesondere zum Geräteschutz – sind dann in der Regel zusätzliche SPD zwischen den aktiven Leitern und dem Neutralleiter (L-N) notwendig.

Wer die 3+1-Schaltung nutzt, hat eine SPD-Kombination mit einem Schutzpfad zwischen jedem Außenleiter und dem Neutralleiter (L-N) sowie einen Schutzpfad zwischen dem Neutralleiter und dem Schutzleiter (N-PE). Resultat ist ein kombinierter Schutz bei Gleichtakt- und Gegentaktstörungen direkt in einem Gerät. Innerhalb des Schutzbereichs von 10 m sind deshalb im Gegensatz zur 4+0-Schaltung üblicherweise keine zusätzlichen SPD für den Geräteschutz erforderlich.

Nach DIN VDE 0100-534 ist in Verbindung mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) die Errichtung von SPD auf der Versorgungsseite der RCD vorzunehmen, um diese vor Impulsströmen zu schützen. In TT-Systemen ist dabei aus Gründen des Fehlerschutzes (indirektes Berühren) die 3+1-Schaltung vorgeschrieben, die aber auch in TN-S-Systemen verwendet werden kann. Die 4+0-Schaltung hingegen ist ausschließlich in TN S-Systemen erlaubt. Die 3+1-Schaltung bietet damit Vorteile: zum einen die einfache Auswahl des SPD und Reduktion der Variantenvielfalt am Lager durch die Eignung für TN-Sund TT-Systeme. Und zum anderen ist dank des niedrigen Schutzpegels zwischen L und N innerhalb des Schutzbereichs von 10 m kein zusätzliches SPD für Endgeräte erforderlich. Damit bleibt die 3+1-Schaltung die beste Wahl für Fünf-Leiter-Netze.

Auch für alle weiteren eingeführten und herausgehenden Leitungen – etwa Kommunikationsleitungen und Bus-Systeme – sollte am Gebäudeeintritt ein passendes Überspannungs-Schutzgerät installiert werden. Nur wenn zwischen allen Systemen hohe Überspannungen begrenzt werden, ist die maximale Verfügbarkeit gegeben.

Fazit

Der Kombiableiter FLT-SEC-ZP2 passt auch in Kombination mit zwei SH-Schaltern in jeden Zählerschrank – seine schmale Baubreite von 27 mm macht dies möglich. Sollte zwischen den Komponenten auf dem Sammelschienensystem eine Lücke bleiben, wird sie mit der beiliegenden Abdeckung verdeckt. So ist die Berührsicherheit immer gegeben. Durch die 3+1-Schaltung ist der FLT-SEC-ZP2 universell einsetzbar, und er macht in vielen Fällen zusätzliche SPD für den Geräteschutz überflüssig.

Christoph Klosinski, M.Sc., ist als Produktmanager für die Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg tätig. Dipl.-Ing. Axel Rüther ist im Vertriebsmarketing Elektronik für die Phoenix Contact Deutschland GmbH in Blomberg tätig
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