KNX Data Secure einfach nachrüsten

„MIX2“-Aktoren von Theben bieten hohe Flexibilität bei der Planung und Umnutzung. Das System besteht aus verschiedenen Grundgeräten mit einem Busankoppler, an die sich bis zu zwei Erweiterungsmodule anschließen lassen. So lassen sich die Anzahl der Ausgangskanäle je Busmodul verdreifachen, und dies mit unterschiedlichen Funktionen, wie Leuchten schalten und dimmen, den Sonnenschutz steuern oder die Heizung regeln. Das spart Platz und Kosten. Der Busankoppler im Grundgerät lässt sich bei Bedarf schnell und einfach austauschen. Dies ist auch der Schlüssel zu KNX Data Secure. Theben stattet sämtliche „MIX2“-Aktoren mit KNX Data Secure aus. Selbst über zehn Jahre alte Module lassen sich nachrüsten. „Man könnte sagen, ,MIX2‘ ist seit zehn Jahren Data Secure ready“, kommentiert mit einem Augenzwinkern der Vertriebsleiter Deutschland und Marketingchef von Theben, Axel Kaiser. Aber gleichzeitig unterstreicht er: „Wir lassen dem Kunden weiterhin die Wahl, ob er Secure einsetzen will oder nicht. Preislich macht das keinen Unterschied und der Mehraufwand ist auch äußerst gering. Aber man muss gewohnte Arbeitsabläufe anpassen. Das wollen wir niemandem aufzwingen.“

Insgesamt 121 Kombinationsmöglichkeiten bietet das System. Die Erweiterungsmodule bleiben dabei unverändert, da sie über einen internen, proprietären Bus mit dem Grundmodul kommunizieren. A. Kaiser beschreibt die Vorteile: „Es gibt von jedem Typ ein Grund- und ein Erweiterungsmodul. Diese Flexibilität bringt große Vorteile bei der Planung. Man braucht immer Ausgänge zum Schalten, Dimmen oder Steuern von Heizung und Jalousien, aber man weiß nie konkret, wie viele. Mit unserem System kann man noch während der Installation auf Änderungswünsche reagieren.“ Das geht sogar nach der Inbetriebnahme, solange Platz für ein Erweiterungsmodul vorhanden ist.

Data Secure in der Praxis

Wie von A. Kaiser beschrieben, sind die Secure-Module nicht teurer als die Varianten ohne dieses Feature. Der Knackpunkt ist die Installation. Der Mehraufwand ist aber gering. M. Saile: „Auf jedem Produkt ist ein QR-Code zu finden. Den muss man nur scannen und einmalig ein Projektpasswort vergeben. Den Rest macht die ETS automatisch. Der Code liegt der Verpackung auch zusätzlich auf einer stabilen Karte bei, auf der man den Einbauort vermerken kann. So kann man die Geräte entweder während der Installation oder davon unabhängig am Schreibtisch registrieren.“

Selbst ein Mischbetrieb ist möglich, wie M. Saile ergänzt: „Wenn ein Gerät nicht secure ist, kommuniziert nicht die ganze Linie unsecure, sondern nur die Telegramme dieses Geräts werden nicht secure übermittelt. Alle anderen Telegramme, die dieses Gerät nicht braucht, können verschlüsselt werden. Ein Secure-Gerät kann auch jederzeit mit einem Unsecure-Teilnehmer kommunizieren, das Telegramm ist dann natürlich unverschlüsselt. Auch das macht ETS automatisch.“ So lässt sich auch eine Bestandsanlage nachrüsten und zumindest in Teilen schwerer angreifbar machen. Selbst der Einsatz von unbedingt erforderlichen Spezialkomponenten, die nur nicht mit Data Secure erhältlich sind, ist damit möglich. Die Anlagensicherheit bleibt trotzdem hoch.

Theben empfiehlt, die Geräte vor dem Einbau zu registrieren. Wichtig ist dann, dass das Gerät am zuvor festgelegten Platz eingebaut wird. Das kann ein Installateur ohne Bus-Kenntnisse übernehmen. Einmal in den Organisationsablauf eingepasst, geht so der Mehraufwand für KNX Secure praktisch gegen Null, bietet aber ein äußerst überzeugendes Verkaufsargument.

Investitionssicherheit und Kompatibilität

Wie bei allen anderen Produkten legt Theben auch bei „MIX2“ großen Wert auf Investitionssicherheit. Selbst die Kompatibilität zu den älteren Mix-1-Erweiterungsmodulen ist gegeben. Zudem lassen sich die Geräte ohne jeglichen Programmieraufwand tauschen. Bei einem Defekt muss nur das jeweilige Modul, nicht das ganze Gerät ersetzt werden. Ein Update der Firmware erfolgt einfach per ETS-App.

Die Leistung der einzelnen Module genügt auch hohen Ansprüchen. So lassen sich bis zu 24 Schalt- oder zwölf Jalousiekanäle mit nur einem Busteilnehmer realisieren. Schalt-, Dimm-, Jalousie- und Heizungsaktoren sowie Binäreingänge sind frei kombinierbar. Die im Folgenden beschriebenen Bausteine sind sowohl als Grund- als auch als Erweiterungsmodul erhältlich, wobei ein Grundmodul mit zwei beliebigen Erweiterungsmodulen kombinierbar ist. 

• Schaltaktoren: Für Standardfunktionen stehen ein vierfach- und ein achtfach Schaltaktor zur Verfügung. Sie erlauben eine LED-Schaltleistung von bis zu 600 W bei einem maximalen Einschaltstrom von 800 A während 200 μs. Soll die Funktion eines Geräts überwacht werden, bietet sich ein vierfach-Schaltaktor mit integrierter Strommessung an. So lässt sich beispielsweise der Ausfall der Beleuchtung in einem sicherheitsrelevanten Bereich wie einem Treppenhaus erkennen. Das Modul verfügt über eine LED-Schaltleistung von 850 W bei einem maximalen Einschaltstrom von 1.500 A während 200 μs. Ein Schalt-/Jalousieaktor 8/4-fach ergänzt das Angebot an Schaltaktoren.
• Jalousieaktoren: Zwei Vierfach-Jalousieaktoren für 230 V bzw. 24 V Betriebsspannung stellen umfangreiche Beschattungsfunktionen zur Verfügung. Die Laufzeiten sind auf weitere Kanäle übertragbar.
• Heizungsaktor: Universell für AC 24 V bis 230 V ist der Sechsfach-Heizungsaktor verwendbar. Er verfügt über einen integrierten Regler für Heizen und Kühlen in jedem Kanal.
• Dimmaktor: Der Zweifach-Dimmaktor funktioniert problemlos mit nahezu jedem LED-Leuchtmittel auf dem Markt. Damit ist er ideal für Retrofit-Anwendungen. Mit bis zu 400 W LED-Leistung je Kanal und 800 W im Parallelbetrieb ist er selbst großen Beleuchtungsanlagen gewachsen.
• Binäreingangsmodul: Ein Sechsfach-Binäreingangsmodul rundet das Produktspektrum ab. Die Multispannungseingänge eignen sich für AC/DC 10 V bis 230 V. Über ein integriertes Netzteil lassen sich die Eingänge versorgen.

Mit dieser Modulvielfalt und der Option zum Einsatz von KNX Data Secure bietet Theben flexible und nachhaltige Aktor-Lösungen. Die Kompatibilität mit bis zu zwanzig Jahre alten Erweiterungsmodulen und die Integration neuer KNX-Standards sprechen für sich.