Wartung und Fehlersuche

Wartung und Fehlersuche (Quelle: Robert Braun)

Die Nachteile kompakter Wärmebildkameras lagen bislang entweder in deren hohen Preisen oder – bei günstigeren Einstiegsmodellen – nur geringen thermischen Auflösungen mit entsprechend grob gerasterten Bilddarstellungen. Die Benning TC 30 wartet hingegen mit einer beachtlichen Auflösung von 256 × 192 Pixeln auf. Das ergibt 49 152 Temperatur-Messpunkte, welche auf dem 3,5-Zoll-Touchscreen mit 640 × 480 Pixeln scharf dargestellt werden.

Da der Bilddetektor zudem mit 25 Hz statt der oft üblichen 9 Hz arbeitet, erhält man eine flüssige und ruckelfreie Darstellung der Wärmebilder. Dies ist sowohl bei bewegten Objekten als auch beim raschen Überprüfen größerer Anlagen vorteilhaft. Die hohe thermische Empfindlichkeit erlaubt es dabei, selbst geringe Temperaturunterschiede von bis unter 0,04 °C bzw. 40 mK zu detektieren.

Ein gern ins Feld geführtes Gegenargument bei Wärmebildkameras ist die Baugröße. Bei der Benning TC 30 braucht man hierüber aber wohl kaum zu diskutieren: Mit ihrer kompakten Bauform von 144 mm × 85 mm × 25 mm, wovon der größte Teil vom Touchdisplay eingenommen wird, ist sie kleiner als die meisten Infrarotthermometer und mit lediglich 210 g auch bei längeren Einsätzen angenehm zu handhaben.

Infrarotthermometer mit einem einzigen „Pixel“

Infrarotthermometer haben eine thermische Auflösung von lediglich einem einzigen „Pixel“. Während in Wärmebildkameras als Detektor eine Bolometermatrix zum Einsatz kommt, bei der Benning TC 30 sind das dann besagte 256 × 192 Temperaturmesspunkte, gibt es bei PIR-Thermometern nur einen einzelnen Detektor.

Sie liefern also keinesfalls ein richtiges radiometrisches Wärmebild, wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird, weil manche höherpreisigen Produkte ein Display samt scheinbarer Bilddarstellung haben. Dies dient allerdings ausschließlich der Aufnahme klassischer optischer Bilder über eine eingebaute kleine Kamera, um später die gemessenen Objekte besser zuordnen zu können.

Messfehler bei Infrarotthermometern

Sehen wir uns an einer beispielhaften Messung an einem Glas mit warmen Wasser den gelieferten Informationsgehalt eines Infrarotthermometers gegenüber der Wärmebildkamera an.

Das Infrarotthermometer zeigt hier einen (falschen) Messwert von 37 °C. Das liegt daran, dass man in Ermangelung einer Messobjektdarstellung niemals so ganz genau weiß, ob denn das Messobjekt noch die gesamte Messfleckgröße ausfüllt, oder aber schon Teile der Umgebung beziehungsweise auch anders temperierte Bereiche des Messobjekts mitgemessen werden. Der einzelne Temperaturdetektor bildet hier stets einen Mittelwert des erfassten Gesamtbereichs ab und zeigt diesen dann als Temperaturwert an.

Eine Messfleckmarkierung haben nur teure PIR-Thermometer. Diese besteht dann anstelle eines einzelnen Laserpunkts aus zwei, selten auch mehr Lasermarkierungen, um dem Benutzer die ungefähre geometrische Größe des Messflecks zu visualisieren. Bedingt durch die jeweilige Öffnungsweite der Optik, wird der Messfleckdurchmesser mit zunehmendem Messabstand immer größer. Das führt dazu, dass man sehr schnell Bereiche im Messfleck hat, die man eigentlich überhaupt nicht messen will. Unweigerlich kommt es dann zu teils erheblichen Messfehlern.

Die Wärmebildkamera liefert alle thermischen Informationen auf einen Blick und erlaubt präzise, fehlerfreie Messungen.

 

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