Single Pair Ethernet (SPE)

(Quelle: Phoenix Contact, jamesteohart@shutterstock)

Phoenix Contact ist dieser Frage nachgegangen und hat verschiedene Leitungstypen experimentell untersuchen lassen, die in der Gebäudeautomation eingesetzt werden. Die Untersuchung verglich die technisch relevanten Größen der Leitungen mit den Grenzwerten der ISO/IEC 11801-3, IEEE 802.3cg und IEEE 802.3da. Darüber hinaus wurde die Qualität der Signalübertragung über unterschiedliche Leitungslängen untersucht, und zwar anhand von Kenngrößen zur Beurteilung der Signalintegrität.

Bestimmung der Leitungstypen

In Europa, vor allem in Deutschland, ist das KNX-Protokoll in der Gebäudeautomation weit verbreitet. Zur Übertragung von Bussignalen in der Gebäudesystemtechnik werden Leitungen vom Typ J Y(ST)Y 2×2×0,8 eingesetzt. Weil sich diese Leitungen auch zur Übertragung von Messwerten als MSR-Leitung in Starkstromanlagen oder in der Prozessdatenverarbeitung eignen, kommen sie in der HLK-Technik zur Übertragung von Modbus- oder Bacnet-Protokollen über die RS-485-Schnittstelle zum Einsatz.

Ein weiterer, häufig genutzter Leitungstyp ist der Schaltdraht vom Typ YV 2×0,8/1,4, welcher auch unter dem Begriff Klingeldraht bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine verdrillte Doppelader, die für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen verwendet wird und keine hohen Leistungen oder Datenmengen übertragen muss.

Wegen ihrer weitläufigen Verbreitung sind die beiden Leitungstypen in unterschiedlichen Längen und Anordnungen untersucht worden, um eine Aussage über ihre Wiederverwendung für SPE-Verbindungen treffen zu können.

Auswahl geeigneter Messgrößen und -methoden

Um praxisnahe Messungen durchzuführen, wurden diese an den Verkabelungen mit dem Feldmessgerät Fluke DSX 8000 mit einem SPE-Messadapter verwirklicht. Solche Feldmessgeräte werden zur Qualifizierung von Ethernet-Verkabelungen und zur Prüfung von Patchleitungen eingesetzt. Dem gegenüber erfolgten Vergleichsmessungen mit dem ZNBT, einem vektoriellen Netzwerkanalysator (VNA) von Rohde & Schwarz.

Leitungen mit guten Übertragungseigenschaften halten die geforderten Grenzwerte für Return Loss (RL), Insertion Loss (IL) und Transverse Conversion Loss (TCL) ein. Darüber hinaus ist eine konstante Impedanz der Leitung wichtig: Sie lässt sich mittels Time Domaine Reflectometry (TDR) bestimmen.

Für die Messungen wurden die Leitungen mit dem SPE Steckverbinder von Phoenix Contact SPE T1 CIM SF präpariert, um ein schnelles und einfaches Anschließen an den SPE-Messadaptern der Messgeräte zu ermöglichen.

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