
(Quelle: ChargeUp)
Elektromobilität ist in Deutschland zweifellos auf dem Vormarsch. Und die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum: Fuhren laut einer Aufstellung von Statista vor zehn Jahren nur etwa 4.000 elektrifizierte Autos auf deutschen Straßen, hat sich deren Anzahl bis zum Jahr 2021 mit einer Million Fahrzeugen deutlich vervielfacht. Das aktuelle Ziel der Bundesregierung ist noch deutlich ambitionierter: Bis 2030 soll die Gesamtanzahl auf 15 Mio. Elektrofahrzeuge steigen. Damit verbunden ist jedoch auch der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur – ein wichtiger Faktor für den weiteren Erfolg der Elektromobilität in Deutschland.
Derzeit gibt es laut Statista deutschlandweit rund 71.000 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge – die meisten davon in Bayern mit rund 1.000 Ladepunkten. Doch der Status quo zeigt: Obwohl der Bau von Ladestationen an Dynamik gewinnt, ist noch Luft nach oben. Das Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2030 liegt noch in weiter Ferne. Es herrscht Handlungsbedarf.
Staatliche Förderung für den Ausbau
Derzeit wächst die Zahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen etwa drei Mal so schnell wie die Zahl neuer öffentlicher Ladepunkte – Tendenz steigend. Es ist daher nicht ratsam, den Ausbau des öffentlichen Ladenetzes weiter hinauszuzögern. Um den Bau von Ladepunkten voranzutreiben, hat der Bund diverse Förderprogramme ins Leben gerufen. So hat die Bundesregierung beispielsweise von 2017 bis Juni 2021 über das Programm „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ private Investoren, Städte und Gemeinden bei der Finanzierung öffentlicher Ladepunkte mit insgesamt 300 Mio. Euro unterstützt. Hierbei haben die öffentlichen Zuschüsse in der Regel bis zu 60 % der gesamten Baukosten abgedeckt. Im Rahmen des Programms wurden laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVD) Anträge für den Bau von 30.000 Ladestationen genehmigt, davon fast 10.000 Schnellladestationen.
Als Fortführung fördert der Bund laut BMVD seit Sommer 2021 und bis 2025 den Bau von Ladestationen im Rahmen des Programms „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ mit 500 Mrd. Euro. Geplant ist die Errichtung von mindestens 50.000 Ladepunkten, davon etwa 20.000 Schnellladepunkte. Im Förderprogramm inkludiert ist neben der Beschaffung und Errichtung von Ladeinfrastruktur an neuen Standorten unter anderem auch die Aufrüstung oder Modernisierung von bestehender Ladeinfrastruktur.
Mit gutem Beispiel voran gehen
Doch nicht nur der Bund engagiert sich im Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Auch private Anbieter planen und investieren zunehmend in den Aufbau ihrer Ladenetze. Darunter sind neben Energiekonzernen auch Tankstellenbetreiber und Einzelhandelsketten. In erster Linie fokussieren sich diese Akteure auf die Abdeckung wichtiger Verkehrswege. Dennoch planen sie auch flächen-deckend Stationen einzurichten. Besonders aktiv im Bereich des öffentlichen Ladens sind unter anderem Tankstellennetze wie Aral und Einzelhandelsketten wie Lidl. So verfügt ersterer nach eigenen Angaben bereits über mehr als 700 Ladepunkte an seinen Standorten, während letzterer ebenfalls nach eigenen Angaben rund 450 Elektroladestationen betreibt.
Es ist zu erwarten, dass nach und nach weitere Akteure wie Shell, Total oder Aldi und Rewe dem guten Beispiel rasch folgen. Damit der Betrieb der Ladepunkte auch reibungslos klappt, sind Ladestationsbetreiber allerdings auf ein Managementsystem angewiesen, das alle zu verwaltenden Stationen in einem System zusammenfasst und eine Fernüberwachung ermöglicht. So lassen sich kostspielige Serviceeinsätze bis zu 80 % reduzieren.