Jalousien perfekt gesteuert

Grafik zum Thema. In diesem Beispiel soll der Sonnenschutzbereich 110 ° umfassen, wobei 40 ° die linke und 70 ° die rechte Zone belegen.

In diesem Beispiel soll der Sonnenschutzbereich 110 ° umfassen, wobei 40 ° die linke und 70 ° die rechte Zone belegen. (Quelle: Theben AG)

Grafik zum Thema. Die Position der Lamellen wird automatisch dem Verlauf der Sonne angepasst. So gewinnt man ein Maximum an Tageslicht ohne störende Blendwirkung.

Die Position der Lamellen wird automatisch dem Verlauf der Sonne angepasst. So gewinnt man ein Maximum an Tageslicht ohne störende Blendwirkung. (Quelle: Theben AG)

Die oben beschriebene Erfassung der Sonneneinstrahlung ist nur dann von Nutzen, wenn die Steuerung den spezi­fischen Aufbau des Sonnenschutzes berücksichtigt. Bei einfacheren Beschattungen, wie sie überwiegend im Wohn­bereich zu finden sind, wird bei Sonneneinfall eine Jalousie zunächst ganz nach unten gefahren und anschließend die Lamellen auf einen vorher festgelegten Winkel gestellt. Zur Steuerung genügt ein Helligkeitssensor und gegebenenfalls noch die Uhrzeit und die Windgeschwindigkeit, um bei Sturm die Jalousien zu schützen. Derartige Automatisierungslösungen sollen vor allem ein übermäßiges Aufheizen der Räume bei Abwesenheit der Bewohner vermeiden. Für diese Zwecke ist dies völlig ausreichend.

Anders bei Gewerbeobjekten, wie Bürogebäuden. Hier möchte man möglichst viel Tageslicht ohne störende Blendwirkung gewinnen. Dazu muss der Lamellenwinkel einer Jalousie kontinuierlich angepasst werden. Für diese sogenannte Sonnenstandsnachführung sind genaue Daten über die Ausrichtung der Fassade, den Sonnenstand und die Geometrie einer Jalousie erforderlich. Die Top­modelle der Meteodata sind darauf ausgelegt und erleichtern mit vielen Features auch die Einrichtung.

Die genaue Einfallsrichtung des Sonnenlichts ergibt sich aus der Elevation, das heißt, der Höhe der Sonne über dem Horizont und dem Azimut, einer Winkelangabe der Himmelsrichtung, aus der die Sonne scheint. Beide Werte sind fest mit der Uhrzeit und dem Datum an einem bestimmten Ort verknüpft. Anders gesagt: Kennt man von einem Gebäude den Standort, die Ausrichtung und die Ortszeit, berechnet die Meteodata, aus welcher Richtung die Sonne auf die Fassade trifft. Alle Informationen sind leicht zu beschaffen. Bei vielen Anlagen ist eine Systemuhr ohnehin vorhanden, etwa in Form eines Visualisierungsservers mit Internetanschluss. Die ständige Internetverbindung ist jedoch nicht immer gegeben oder gewünscht. Eine autarke Alternative sind DCF77-Funkuhren, die theoretisch in ganz Europa Empfang haben. Jedoch können der geo­grafische Standort, etwa südlich der Alpen, oder ein ungünstiger Einbauort den Empfang stören. Deshalb sind bestimmte Versionen der Meteodata-Serie mit GPS-Empfängern ausgestattet. Da die Station naturgemäß immer im Freien positioniert ist, ist ein störungsfreier Empfang praktisch garantiert. Außerdem liefert das Modul automatisch den genauen Standort, was die Inbetriebnahme vereinfacht. Einfachere Versionen erlauben die Sonnenstandsnachführung auch ohne GPS. Hierfür muss der Standort einmalig manuell eingegeben werden und eine Systemuhr zur Verfügung stehen. Dies ist übrigens auch bei Geräten mit GPS-Modul möglich, wenn dessen Daten im Ausnahmefall nicht genutzt werden sollen.

Damit die Lamellen einer Jalousie tatsächlich genau so stehen, dass sie direktes Sonnenlicht abschatten und gleichzeitig ein Maximum an Tageslicht passieren lassen, muss deren Geometrie, das heißt, Lamellenbreite und -abstand, in die Berechnung einfließen. Die Meteodata berechnet anhand dieser Werte und dem aktuellen Sonnenstand die jeweils optimale Lamellenposition. Alternativ zu dieser automatischen Berechnung können auch feste Lamellenpositionen für verschiedene Sonnenstände eingestellt werden. Manchmal ist im Rahmen der Inbetriebnahme noch ein einmaliges Feintuning erforderlich. Der Aufwand ist jedoch gering, da bei großen Fassaden in der Regel nur ein Jalousietyp verwendet wird. Abschließend sei erwähnt, dass sich die Beschattung fassadenweise temporär unterbrechen lässt. Dies kann bei übermäßigem Wind erforderlich sein, aber auch für Service- und Reinigungsarbeiten.

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