Adaptive Rettungszeichen passen sich der Situation an

Rettungszeichen von Adaptive Systeme. Adaptive Systeme sind die modernste Form der Rettungszeichen.

Adaptive Systeme sind die modernste Form der Rettungszeichen. (Quelle: Eaton)

Das bekannteste statische Rettungszeichen ist wahrscheinlich das grün-weiße Piktogramm für den Rettungsweg, das in allen öffentlichen Gebäuden zu finden ist und als hinterleuchtetes Rettungszeichen ein rechtskonformes Sicherheitskonzept unterstützt. Doch in den letzten Jahren wurde eine Vielzahl differenzierterer Systeme entwickelt. Beispielsweise Aktivsysteme, die den statischen ähneln, jedoch nur im Notfall aktiviert werden. Oder dynamische Systeme, die in der Lage sind, alternative Fluchtwege anzuzeigen. Adaptive Systeme sind die modernste Form der Rettungszeichen. 
Durch die Technologie der adaptiven Evakuierung können verschiedene Szenarien mit entsprechenden Reaktionen abgebildet werden. Das geschieht jedoch nicht automatisch, sondern vor dem Hintergrund einer Risikobewertung durch kompetente Fachleute. Wenn beispielsweise Ausgang A in Flammen steht oder sich dort Terroristen aufhalten, dann wird Ausgang B als Alternative angezeigt, sofern dieser sicher ist. Die Entscheidung kann durch eine Leitstelle erfolgen, also durch geschultes Sicherheitspersonal, das sich in der Regel in der Nähe befindet.

Herausforderungen bei der Verbreitung

Als problematisch erweist sich der bislang relativ geringe Bekanntheitsgrad der Technologie bei Architekten, Brandschutzbehörden und Sicherheitsberatern. Auch eine Normierung der Systeme, die für den flächendeckenden Einsatz erforderlich ist, ist erst in der Erarbeitungsphase. Darüber hinaus besteht noch Spielraum für die Weiterentwicklung der Technologie. Auch eine "Intelligenzsteigerung" für adaptive Systeme wäre im heutigen KI-Zeitalter denkbar. 

Dennoch: die Vorteile adaptiver Fluchtweglenkung sind offensichtlich. Auch wenn derzeit noch keine rechtlichen Vorgaben bestehen, die Betreiber öffentlicher Gebäude zur Nutzung verpflichten, erscheint es geradezu fahrlässig, dass weiterhin auf veraltete Systeme gesetzt wird, die im schlimmsten Fall Menschenleben kosten können. 

Dr. Stefan Rohrmoser ist als General Manager Emergency Lighting Central Power Systems für die Eaton Electric GmbH in Bonn tätig.
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