Dynamisches Lastmanagement

Abbildung von Sensobars. Sensorbars ermitteln die Stromaufnahme und übertragen die Werte mittels RS-485-Schnittstelle an den Energy Manager

Sensorbars ermitteln die Stromaufnahme und übertragen die Werte mittels RS-485-Schnittstelle an den Energy Manager (Quelle: TQ Systems)

Ein dynamisches Lastmanagement bietet hier eine kostengünstigere Alternative, sowohl bei der Anschaffung, im Betrieb sowie mit Blick in die Zukunft. Mit ihr lassen sich Lastspitzen kontrollieren oder sogar vermeiden, etwa indem Verbraucher, die zur Grundlast beitragen, bedarfsgerecht ab- und wieder zugeschaltet werden.

„Das dynamische Last- und Lademanagement ist der Grundstein unserer DM-100-Lösung. Besonderheit dabei ist, dass wir sogar in der Lage sind Lasten und Lade­einrichtungen individuell zu verändern“, erklärt J. Jung­bauer. Eine Anwendung sei zum Beispiel die angepasste Steuerung und der Eingriff in die Belüftung bzw. die Klimaanlage in einem Gebäude, bei hoher Auslastung an den Lade­stellen. So wird eine Überlast vermieden und es lassen sich gleichzeitig die Ladezeiten optimieren.

Bei der Ladeinfrastruktur für E-Autos bieten sich hierfür zahlreiche Möglichkeiten. Denn nicht jedes Auto muss gleichzeitig mit voller Leistung geladen werden, wenn diese etwa über mehrere Stunden auf dem Parkplatz stehen. Deutet sich eine Lastspitze an, werden bestimmte Ladestationen abgeschaltet oder die Grundlast des Gebäudes durch intelligente Steuerung gesenkt. Beim Vorhandensein kann auch ein Blockheizkraftwerk zugeschaltet werden, um den Bedarf aus dem Stromnetz weiter zu senken.

Bei der Entscheidung für eine Ladeeinrichtung ist es auch wichtig, dass diese normenkonform ist. Die VDE-AR-N 4100: 2019-04 sieht zum Beispiel eine Wirkleistungs­steuerung sowie Außenleitersymmetrie ab 12 kVA vor. ­Diese Werte erreicht man bereits mit einem Ladepunkt nach unserem Beispiel.

Außerdem ist es für den Investitionsschutz der Infrastruktur wichtig, sich für eine herstellerunabhängige Ladeinfrastruktur zu entscheiden. Erfahrungsgemäß bauen viele Kunden ihre Ladestellen nicht auf einmal aus, sondern erweitern diese nach Bedarf über einen längeren Zeitraum hinweg. Daher ist es wichtig, dass der Kunde nicht nach ein oder zwei Jahren auf ein komplett anderes System umschwenken muss, weil der ursprüngliche Hersteller seiner Einrichtung nicht mehr am Markt ist. Eine Lösung, die nicht herstellerunabhängig funktioniert, kann für den Kunden im schlimmsten Fall allerdings auch bedeuten, dass er komplett an diesen gebunden ist und kaum Möglichkeiten hat, etwa bei einem sich verschlechternden Preis-Leistungs-Verhältnis oder ausbleibenden Innovationen zu wechseln.

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