Effiziente Energienutzung und Steuerung mit HEMS (Quelle: Theben)
Intelligente Energiesteuerung wird immer wichtiger – angesichts hoher Strompreise, schwankender Einspeisung und dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Home Energy Management Systems (HEMS) bringen Transparenz und Effizienz in den Energiealltag privater Haushalte. Als zentrales Element koordinieren sie Verbrauch, Erzeugung, Speicherung und Einkauf von Strom – und tragen so zur Energiewende bei. Sie sind das Steuerzentrum moderner Energieinfrastruktur im Eigenheim und mehr als nur ein Bindeglied zwischen PV-Anlage und Batteriespeicher. Sie helfen dabei, Stromverbrauch, -erzeugung, -speicherung und Einkauf optimal aufeinander abzustimmen und eröffnen neue Spielräume für Energieeffizienz, Netzstabilität sowie Verbrauchsflexibilität.
Eigenverbrauchsquote automatisch erhöhen
HEMS übernehmen die Koordination aller relevanten Energieflüsse im Gebäude. Dazu zählen Wärmepumpen, Wallboxen oder Heizstäbe kombiniert mit Erzeugern, wie Photovoltaikanlagen und Speichern. Aber auch klassische Verbraucher wie Haushaltsgeräte können so gesteuert werden. Das Ziel ist klar: Der Eigenverbrauch soll maximiert, Netzbezug minimiert und die Energie möglichst dann genutzt werden, wenn sie günstig oder ausreichend verfügbar ist. Gelingt dies, lassen sich nicht nur Stromkosten deutlich senken, sondern auch die Integration erneuerbarer Energien vorantreiben. Komfortfunktionen, wie automatisierte Ladevorgänge, Priorisierung kritischer Verbraucher oder dynamische Stromtarife, erhöhen zusätzlich die Attraktivität.
Lasten flexibel verschieben
Einen besonderen Beitrag leisten HEMS im Kontext der Energiewende durch ihre Fähigkeit zur netzdienlichen Steuerung. Das Energiewirtschaftsgesetz (§14a EnWG) sieht vor, dass bestimmte steuerbare Verbrauchseinrichtungen – etwa Ladeeinrichtungen für E-Fahrzeuge oder elektrische Wärmeerzeuger – bei Bedarf durch den Netzbetreiber gedrosselt werden können. HEMS schaffen in diesem Rahmen die technische und funktionale Voraussetzung, um gezielt auf solche Anforderungen zu reagieren. Sie können flexibel Lasten verschieben, lokale Speicher ansteuern oder Verbraucher intelligent priorisieren. Das sorgt nicht nur für Netzstabilität, sondern schützt auch den Nutzer vor Komfortverlust. Zudem profitieren Verbraucher finanziell, da die Teilnahme am §14a EnWG reduzierte Netzentgelte ermöglicht. Das senkt effektiv die Stromkosten und macht das heimische Energiemanagement wirtschaftlich noch attraktiver.
Technisch wird dies durch die umfassende Vernetzung im System ermöglicht: HEMS kommunizieren über standardisierte Protokolle, wie Modbus TCP/RTU oder HTTP-API, mit allen angeschlossenen Komponenten. Das sorgt für Kompatibilität, Zukunftssicherheit und eine stabile Anbindung auch im Nachrüstfall. Je nach System können mehrere Geräte gleichzeitig gesteuert werden, wobei vollständiger Zugriff auf Verbrauchs- und Steuerdaten Voraussetzung für ein effizientes Lastmanagement ist.