Kalt- und Warmluft sauber trennen

Abbildung von Delta T. Für eine effiziente Kühlung ist die sorgfältige Trennung von kalter und warmer Luft elementar. Das luftseitige Delta T sollte möglichst groß ausfallen, damit die Klimageräte mit bestmöglicher Effizienz arbeiten. Daher wird der IT-Schrank bzw. die Schrankreihe in einen Kalt- und einen Warmbereich unterteilt.

Für eine effiziente Kühlung ist die sorgfältige Trennung von kalter und warmer Luft elementar. Das luftseitige Delta T sollte möglichst groß ausfallen, damit die Klimageräte mit bestmöglicher Effizienz arbeiten. Daher wird der IT-Schrank bzw. die Schrankreihe in einen Kalt- und einen Warmbereich unterteilt (Quelle: Rittal GmbH & Co. KG)

Um eine möglichst effiziente Kühlung zu erreichen, ist darauf zu achten, dass sich kalte und warme Luft nicht vermischen. Das luftseitige Delta T sollte möglichst groß ausfallen, damit die Klimageräte mit bestmöglicher Effizienz ­arbeiten. Daher wird der IT-Schrank geschottet und in einen Kalt- und Warmbereich unterteilt. Manche Anbieter versprechen eine vollständige Schottung der Kalt-/Warmebene. Die hierbei anfallenden Mehrkosten rentieren sich in der Praxis nicht. Das von Rack-Herstellern mitgelieferte Zubehör wie Blindleisten, magnetisch beschichtete Dichtstreifen, Luftleitbleche und Bürstenleisten ermöglicht eine ausreichende Abdichtung.

Eine auf den ersten Blick verlockende Idee für kleine IT-Umgebungen wäre es, ein herkömmliches Klimasplitsystem für die Raumkühlung zu verwenden. Diese bestehen normalerweise aus einer Decken- oder Wandkassette und der dazugehörigen Außeneinheit. ­Jedoch sind diese Klimaanlagen speziell zur Humanklima ­tisierung konzipiert. Der Focus liegt dabei auf kleinen Luftmengen und niedrigen Luftgeschwindigkeiten, um zum Beispiel Zugerscheinung zu vermeiden. Weiterhin sind die Geräte oft nicht auf einen 24-h-Dauerbetrieb ausgelegt, da eine Kühlung nur für die Sommermonate vorgesehen ist. Darüber hinaus benötigt die IT-Kühlung eine besondere Luftführung, bei der die Kaltluft direkt vor das Rack geblasen wird. Herkömmliche Klimaanlagen streuen die Luft jedoch großflächig.

Außerdem ist der Luftvolumenstrom dieser Anlagen zu gering. Bei kleineren Installationen wird in der Praxis ein luftseitiges Delta T von etwa 10 K von den IT-Systemen erzeugt. Hierbei sind dann pro kW Wärmeleistung etwa 300 m ³/h Luftvolumenstrom zur Verfügung zu stellen. Bei 5 kW Wärmeleistung wäre also eine Kapazität von 1 500 m ³/h notwendig. Geräte wie die LCP DX liefern einen Luftvolumenstrom von 4 800 m ³/h. Die Luftmengen der meisten Raumklimageräte wären schon bei einem nur mittelmäßig bestückten IT-Rack nicht leistungsfähig genug. In vielen Fällen wird auch das komplette Monitoring und Alarmmanagement vernachlässigt, sodass eine Funktionsüberwachung nicht erfolgt. Bei der heutigen Energiedichte im IT-Rack würde ein Ausfall der Kühltechnik innerhalb kurzer Zeit zum Kollaps der Server und damit zum Stillstand vieler Geschäftsprozesse führen.

Bernd Hanstein ist als Leiter Produktmanagement IT für die Rittal GmbH & Co. KG in Herborn tätig.
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