Einsparungen bis zu 50 %

Ein Display im Foyer informiert über den Ertrag der Photovoltaikanlage

Ein Display im Foyer informiert über den Ertrag der Photovoltaikanlage (Quelle: Martin Witzsch)

Die Einstellung, Komfort und Effizienz zu verbinden, spiegelt sich auch in anderen Bereichen, wie Heizung, Lüftung und Klimatisierung. Die Räume werden kontrolliert mit Frischluft versorgt. Trotzdem lassen sich die Fenster öffnen. In diesem Fall schaltet sich nach wenigen Minuten die Klimatisierung oder die Heizung ab. Genauso reagieren die Heizelemente über den Rolltoren. Die Zahlen überzeugen. "Wir haben vor zwei Jahren die Heizung komplett erneuert, das heißt, zwei separate Anlagen für unterschiedliche Hallen zusammengelegt", resümiert R. Schmidgeisler. "Damit haben wir unseren Erdgasverbrauch um rund 45 % gesenkt." Noch einen Schritt weiter ging Janitza bei seinem Neubau, der mit Erdwärme beheizt wird. Auf ihm ist zudem eine 25-kW-Photovoltaikanlage installiert. Ein Display im Foyer informiert Mitarbeiter und Besucher über die so gewonnene Energie.

Energie wird gespart, wo immer es geht. Selbst die Aufzüge sind darauf ausgelegt. Ein Symbol im Display zeigt an, dass der Aufzug keine Energie verbraucht, sondern sie ins System einspeist. Dies ist sowohl bei Bremsvorgängen als auch bei Abwärtsbewegungen der Fall.

Energiemanagement mit System und ohne Scheuklappen

Energiesparen wird häufig mit Hitec-Installationen, wie PV-Anlagen in Verbindung gebracht. Auch die raffinierte Aufzugsteuerung passt gut ins Bild. Solche Systeme haben aber kaum mehr als Symbolcharakter, wenn an anderen Stellen Ressourcen verschleudert werden. Deshalb unterzieht Janitza jede Investition einer energetischen Bewertung, auch den Fuhrpark. Die Energieeffizienzklasse eines Dienstwagens spielt bei der Beschaffung eine wichtige Rolle. Sogar noch weit profanere Dinge werden unter die Lupe genommen, zum Beispiel der Wasserverbrauch. R. Schmidgeisler: "Wir erfassen auch den durchschnittlichen Wasserverbrauch und haben deshalb zum Beispiel Toilettenspülungen ausgetauscht und Wasserhähne sowie Papierhandtuchspender installiert, die mit Sensorik arbeiten. Auch das entlastet die Umwelt. Außerdem versuchen wir die Mitarbeiter für den sorgsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren." Damit sind ganz banale Dinge, wie etwa Radiogeräte gemeint. Wo sie nicht stören, sind sie erlaubt. Jedoch sollen die Mitarbeiter darauf achten, dass die Geräte nicht über Nacht oder über das Wochenende im Stand-by-Modus verbleiben. Eine simple Schaltsteckdose kann schon Abhilfe schaffen. Um das Thema aktuell zu halten, installiert Janitza nach und nach Displays, die die Energieverbräuche im Unternehmen anzeigen. Statt sie altväterlich zur Sparsamkeit zu ermahnen, werden die Mitarbeiter als verantwortlicher Teil des Unternehmens über den Erfolg gemeinsamer Bemühungen informiert.

Auch die eigentlichen Arbeitsplätze werden auf Energieeffizienz getrimmt. Dazu gehören unter anderem sogenannte Kalibratoren, hochempfindliche Geräte, mit denen die Messgeräte vor Auslieferung präzise eingestellt werden. Sie sind erst eine halbe Stunde nach dem Einschalten einsatzbereit, sobald sie eine konstante Betriebstemperatur erreicht haben. In manchen Betrieben lässt man derartige Geräte über Nacht durchlaufen, um kostspielige Wartezeiten in der Fertigung zu vermeiden. In Lahnau hat man das Problem mit einer Zeitsteuerung gelöst. Eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn schalten sich die Geräte ein und sind so pünktlich einsatzbereit. Eine simple Methode, die nicht viel kostet, aber unauffällig und ohne Zeit- oder Komforteinbußen auskommt.

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