Energiemessgeräte im Audi-Rechenzentrum

(Quelle: Phoenix Contact)

Umweltschonend sanieren, statt unbebaute Flächen versiegeln: Unter diesem Motto entsteht auf einem ehemaligen Raffineriestandort in Ingolstadt der IN-Campus. 2015 erwarb die IN-Campus GmbH – ein Joint Venture der Audi AG und der Stadt Ingolstadt – den größten Teil der Industriebrache. Das größte Gebäude des ersten Bauabschnitts – geplant sind drei Abschnitte – bildet das Fahrzeugsicherheitszentrum von Audi, dessen Errichtung im Laufe des Jahres 2023 abgeschlossen sein soll. Außerdem wurde ein neues Rechenzentrum erstellt, das die Zukunftsprojekte von Audi unterstützt. Auf rund 2.000 m2 IT-Stellfläche – aufgeteilt in sechs Module – stehen moderne Netzwerk-, Server- und Speicherkomponenten zur Verfügung.

Energiemanagementsystem zur Optimierung des Energieverbrauchs

Die in den Rechenzentren verbaute Technik, beispielsweise die CPU, GPU, Switches und Festplatten, erzeugt viel Wärme, funktioniert allerdings in einer gleichbleibend kühlen Umgebung am effizientesten. Deshalb müssen die Räumlichkeiten klimatisiert werden. Um den sich daraus ergebenden hohen Energiebedarf und die damit einhergehenden Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen, hat sich Audi entschlossen, gemeinsam mit der Congiv GmbH ein maßgeschneidertes Energiemanagementsystem (EMS) zu entwickeln. Das EMS sorgt für eine zuverlässige Erfassung, Konsolidierung, Visualisierung und Analyse aller energiebezogenen Werte. Congiv, 2007 in München gegründet, verfügt über umfassende Erfahrungen in der IT- und Telekommunikationsbranche. Die Spezialistinnen und Spezialisten des Unternehmens begleiten beim Audi-Projekt sämtliche projektspezifische Aufgaben.

Das Energiemanagementsystem bietet den Nutzern ein übersichtliches Monitoring, systematische Auswertungen und Business Intelligence. Zu diesem Zweck werden auf der Mikro- und Makroebene alle relevanten Energiewerte und KPI (Key Performance Indicator) herstellerunabhängig aufgenommen und dargestellt. Die erfassten Daten bilden die Grundlage für ein zielgerichtetes und nachhaltiges Handeln. Das EMS liefert ferner den Nachweis hinsichtlich des Einsatzes erneuerbarer Energien (Renewable Energy Factor, REF) sowie von Abwärme (Energy Reuse Factor, ERF). Darüber hinaus stellt es einen Indikator für den Effizienzgrad des Gesamtsystems (Power Usage Effectiveness, PUE) als Vergleich des Stromverbrauchs der IT zum Gesamtstromverbrauch zur Verfügung. Zudem wird die Effizienz der Kälteerzeugung (Cooling Efficiency Ratio, CER) und -verteilung ermittelt.

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