Symbolbild zum Thema der fassadenintegrierten Photovoltaik

(Quelle: adobestock_FrankBoston)

Vom Dach an die Fassade

Bringt man die Photovoltaik (PV) auf die Freifläche, beraubt man sich allerdings des Vorteils, das System auf einer ohnehin vorhandenen baulichen Einrichtung einzurichten und so ein und dieselbe Fläche doppelt bis mehrfach zu nutzen (Dach und Wände eines Gebäudes bieten Witterungsschutz und auf sowie an ihnen können Strom und Wärme produziert werden). Auf Dächern von Industrieund Verwaltungsgebäuden kann es bei der Installation von PV-Systemen neben statischen Problemen jedoch zur Nutzungskonkurrenz mit gebäudetechnischen Aggregaten wie Wärmetauschern und Lüftungsanlagen kommen, die zudem auch Schatten werfen können [1].

Hier kann eine Verlagerung der Perspektive vom Dach zur Fassade erwogen werden. Tatsächlich kann hier ein interessanter, sich aus der Logik ergebender Effekt ins Kalkül gebracht werden: Mit wachsender Stockwerkszahl eines Gebäudes verringert sich der Anteil, den eine PV-Anlage auf dem Dach an der Gesamtstromerzeugung (Dach und Fassade) eines Gebäudes hat. In Bild 2 ist dieser Zusammenhang für definierte Rahmenbedingungen hinsichtlich einschlägiger Kriterien (Stockwerkshöhe, Flächenbedeckungsfaktoren usw.) veranschaulicht. Es zeigt sich, dass in diesem Fall ab acht Stockwerken die Photovoltaik an den Fassaden einen höheren Anteil an der Stromerzeugung zu entwickeln beginnt als die Anlage auf dem Dach. Ab dem 19. Stockwerk würde die Fassade über 70 % des Stroms liefern.

Von Konstellationen abgesehen, wie sie in Manhattan oder im Frankfurter Bankenviertel anzutreffen sind, kann bei solitär stehenden Hochhäusern mit steigender Stockwerkszahl auch eine geringer werdende Verschattungswahrscheinlichkeit in Anschlag gebracht werden.

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