Case Study: 26 % Kosten gespart

Abbildung von Gebäude-, Energie- und Lastmanagement

Mit Siemens baut Stoba eine dynamische Anlagensteuerung und -erweiterung auf, um den Energieverbrauch und die Netznutzung zu flexibilisieren und eine Elektromobilitätsinfrastruktur mit grüner Stromerzeugung aus PV-Anlagen zu erreichen (Quelle: Siemens AG; Grafik: b&a)

Ein Praxisbeispiel macht in diesem Zusammenhang die Optimierungspotenziale deutlich, die eine solche Flexibilisierung der Energieströme tatsächlich bietet: Die Stoba Präzisionstechnik GmbH & Co. KG in Backnang hat sich eine klimaneutrale Produktion als Ziel gesetzt. Um metallische Bauteile und Baugruppen umweltschonend herzustellen, arbeitet das Unternehmen mit Siemens Smart Infrastructure zusammen. Mit einem gemeinsamen Projekt will der Hersteller bis 2030 CO2-Neutralität erreichen und auch die Gewinnung und den Verbrauch von Energie flexibel und leistungsfähig aufstellen.

Um die Ziele zu erreichen, werden heterogene Leitsysteme durch das ganzheitliche Managementsystem Desigo CC ersetzt, worüber auch die Flexibilitäten vermarktet werden. Zur erfassten Infrastruktur gehören mehrere Assets wie KWK-Anlagen und ein Batteriespeicher. Peak Shaving im Rahmen des Projekts, also die Lastspitzenkappung von firmeneigenen Kraftwerken, und ein flexibler Anlagenbetrieb reduzieren den Erdgasverbrauch am Standort in kurzer Zeit um rund die Hälfte. Der zusätzliche Batteriespeicher kann Verbrauchsspitzen noch besser ausgleichen. Durch die Flexibilisierung der Verbräuche von Strom, Kälte und Wärme kann Stoba künftig bis zu 26 % der Kosten einsparen.

Die Flexibilisierung der Produktion geht dabei nicht zulasten von Verschleiß oder Standzeiten: Diese Variablen werden berücksichtigt und in entsprechende Vorgaben umgesetzt, etwa die maximalen Anlagenstarts an einem Tag oder die Mindestlaufzeit von Maschinen. Dabei ermöglicht die Technik von Siemens die Nutzung eines digitalen Zwillings, umsämtliche Aspekte zu erfassen.

Grün, produktiv und flexibel in die Zukunft

Das Beispiel von Stoba Präzisionstechnik zeigt: Die flexible Gestaltung von Produktion und Energieverbräuchen bringt in der Praxis schon jetzt Kostenvorteile für produzierende Unternehmen. Die intelligente  Anlagenflexibilisierung ermöglicht es Betreibern, bei flexiblen Energietarifen zu sparen – ohne Produktivitätseinbußen oder manuellen Aufwand in Kauf zu nehmen. Weitere Vorteile wie potenzielle Zusatzerlöse durch die Vermarktung optimieren die Kostenstrukturen zusätzlich.

Von der Entlastung der Stromnetze profitiert nicht nur der einzelne Betrieb, sondern die gesamte industrielle Infrastruktur. So stellen Unternehmen sich mithilfe der Flexibilisierung ihrer Energieinfrastruktur zukunftsfähig auf und machen ganze Branchen krisenfester und leistungsfähiger für eine sichere und effiziente Produktion heute und in Zukunft.

Sebastian Ritter ist im Bereich Sales Energy Performance Services bei Siemens Smart Infrastructure tätig.
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