Day-Ahead-Optimierung und Flexibilitätsvermarktung
Mit grüner Mobilität, Wärme- und Wasserstoffversorgung, ganzheitlicher Energie und Medienversorgung sowie gewerkeübergreifender Energieeffizienz bietet Siemens industriellen Verbrauchern Lösungen für viele aktuelle Herausforderungen. Auch die Flexibilisierung der Energieinfrastruktur mithilfe des ganzheitlichen Gebäude-, Energie- und Lastmanagementsystems Desigo CC ist Teil dieses ganzheitlichen Angebots. Unternehmen, die das Managementsystem einsetzen, wirken der starken Volatilität am Markt entgegen und können diese sogar zu einem Vorteil machen. Zwei Ansätze stehen dabei im Mittelpunkt: die Day-Ahead-Optimierung und die Flexibilitätsvermarktung.
Bei der Day-Ahead-Optimierung wird die Gelegenheit genutzt, dass viele Energielieferverträge einen Zugang zu den Spotmarktpreisen beinhalten. Die verbrauchten Gas- und Strommengen werden zumindest teilweise zu den Spotpreisen abgerechnet. Anlagen können grundsätzlich so betrieben werden, dass zu Zeiten hoher Preise weniger Strom und Gas verbraucht wird, bei niedrigen Preisen hingegen die Produktion und der Verbrauch entsprechend erhöht werden.
Zu dieser Optimierung wird ein Algorithmus eingesetzt, der einerseits kunden, standort- und anlagenspezifische Daten abgreift und andererseits die Day-Ahead-Gas- und -Strompreise.
Auf Grundlage aller Daten werden Anlagen flexibel betrieben, um die größtmögliche Kostenersparnis zu erreichen. Dazu werden die Verbräuche und Erzeugungsleistungen von Anlagen zeitlich verschoben, etwa durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Power-to-Heat und Powerto-X, Wärme- und Batteriespeicher oder flexible Heizkessel, die sowohl mit Gas als auch mit Heizöl betrieben werden können. Die optimale Betriebsweise ist vollautomatisiert möglich, sodass Betreibern kein zusätzlicher manueller Aufwand entsteht.
Über die Verbesserung der Produktion hinaus eröffnet sich Betreibern die Möglichkeit, aus der Krise eine Chance zu machen: Wer die Leistung seiner Anlagen am Standort individuell steuert, kann nicht nur seine eigenen Kosten optimieren, sondern die gewonnene Flexibilität an einen Vermarkter weitergeben und so verschiedenen Märkten zur Verfügung stellen, etwa dem Intraday-Spotmarkt. Solche kurzfristigen Märkte sind von noch höheren Preisschwankungen geprägt mit entsprechend höheren Erlöspotenzialen. Mit beiden Angeboten lässt sich also Geld verdienen. Zusätzlich wird die Netzstabilität unterstützt. Auch für diese komplexe Aufgabe bietet Siemens mit einem umfassenden Paket basierend auf dem Managementsystem Desigo CC alle Aspekte aus einer Hand.