Neue Arbeitsabläufe für Elektriker

Abbildung von Kunststoff-Wellrohr „FBY-EL-F“

Etwa 500 m vom leichten Kunststoff-Wellrohr „FBY-EL-F“ kommen in den Wänden zum Einsatz (Quelle: Peri AG)

Abbildung von der Baustelle

Das Kunststoffrohr „FFKuS-EM-F“ überzeugte die ausführenden Elektriker im 3D-Druck-Haus:
Nach dem Abrollen legt sich das Betonrohr gerade aus und schnallt nicht zurück (Quelle: Fraenkische)

„Die Elektroinstallation im Haus aus dem 3D-Drucker war Neuland für uns, deshalb wussten wir erst einmal nicht genau, was auf uns zukommt“, erklärt Elmar Tapmeier, Geschäftsführer der Elektro Kälte Tapmeier GmbH. Die Arbeitsabläufe vor Ort unterschieden sich von denen auf einer gewöhnlichen Baustelle: Die Handwerker bereiteten die Elektroinstallationsrohre vor und verlegten sie direkt, sobald der Roboter einen Bereich fertig gedruckt hatte. Für die Decken des 160-Quadratmeter-Hauses kam das mittlere Kunststoff-Wellrohr „FFKuS-EM-F“ zum Einsatz und für die Wände das leichte Highspeed-Rohr „FBY-EL-F“.

Etwa 650 m „FFKuS-EM-F“ verlegten die Elektriker in den Filigrandecken aus Beton. Das Rohr entspricht mit seiner mittleren Druckfestigkeit von 750 N der VDE 0100-520 für die Betoninstallation. Als großen Vorteil sieht E. Tapmeier die hochgleitfähige Innenschicht, sodass die Leitungen problemlos über längere Strecken von bis zu 50 m eingezogen werden können. Zur einfachen und schnellen Montage trägt auch die speziell gestaltete Außenhaut bei, die zu kleine Biegeradien verhindert. „Nichts ist ärgerlicher, als wenn man zu enge Radien verlegt und dann die Leitungen nicht mehr durchziehen kann. Das passiert mit ,FFKuS-EM-F‘ nicht“, erklärt der Elektromeister. Zusätzlich schützt der Mantel das Rohr vor eindringender Betonmilch, falls es auf der Baustelle beschädigt werden sollte.

Einfache Verlegung

Auch bei der Montage überzeugte „FFKuS-EM-F“ die Beckumer Elektriker: Nach dem Abrollen legt sich das Betonrohr gerade aus und schnallt nicht zurück. So konnte es ein einzelner Handwerker in größeren Abständen mit Stahldraht an der Bewehrung fixieren. Zusätzlich erleichterte die glatte Oberfläche das Verlegen, denn das Kunststoffrohr bleibt nicht in der Armierung hängen. Ebenfalls für das High-speed-Rohr von Fränkische spricht laut E. Tapmeier, dass es tritt- und rüttelfest ist: „Wenn Handwerker anderer Gewerke auf die Baustelle kommen, hat man immer Angst, dass die Rohre plattgetreten werden. Dann ist es schwierig oder unmöglich, Leitungen einzuziehen. Bei ,FFKuS-EM-F‘ muss man sich keine Sorgen machen, da es sehr stabil und gleichzeitig biegsam ist“, erläutert der Elektro- und Kältespezialist. Das nicht flammenausbreitende Rohr weist lediglich eine normative Verformung von maximal 25 % auf.

Produkte für spezielle Anforderungen

Auch bei schwierigen Baustellensituationen setzt E. Tapmeier auf Produkte von Fränkische: So kam das Kunststoff-Stangenrohr „FPKu-EM-F“ im Hauswirtschaftsraum des 3D-Druck-Hauses zum Einsatz. Da die Abmessungen des Zimmers eine Unterputzinstallation nicht ermöglichten, setzten die Elektriker mit dem Stangenrohr eine Aufputzinstallation für den Waschmaschinen- und Trockneranschluss sowie die Heizungsanlage um. Das verzinkte Stahlrohr „Staro Steck-ES-V“ überzeugt in dem Designhaus optisch: Die Handwerker setzten es im begehbaren Kleiderschrank ein, um eine Flächenwandheizung aus dem angrenzenden Bad über die Ankleide zum Steigstrang zu führen. „Hier haben wir aus visuellen Gründen eine schöne Stahl-Aufputzinstallation platziert. Das verzinkte Rohr passt ideal zum grauen Beton-Design des Hauses. Heutzutage muss man ja auch auf die Optik schauen“, erklärt E. Tapmeier.

Das einzigartige Gebäude wird aktuell als Forschungs- sowie Musterhaus eingesetzt und soll später zu Wohnzwecken genutzt werden. Wird es einmal nicht mehr benötigt, lässt sich der Beton wieder absaugen und neu verdrucken. Im westfälischen Beckum steht bereits das nächste Projekt aus dem 3D-Drucker an: Es soll ein ganzes Quartier mit gedruckten Häusern entstehen.

Darja Meier
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