Schnelle und einfache Montage
Die Installation des Funk-Systems ist relativ unkompliziert, was den Montageaufwand betrifft. Allerdings gibt es in Bestandsbauten verschiedene bauliche Gegebenheiten, die die Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten des Funk-Systems beeinflussen.
Zunächst sollte die Einbautiefe der Gerätedosen überprüft werden. Die Unterputz-Funkaktoren werden in diesen Dosen installiert, aber der Platz ist nicht immer ausreichend. Standardgerätedosen haben eine Einbautiefe von 46 mm, während ein Aktor 66 mm benötigt. Daher kann es notwendig sein, die Gerätedosen vor der Installation der Aktoren auszutauschen. Der Austausch ist besonders einfach bei Hohlwanddosen, die normalerweise 49 mm tief sind. Es gibt jedoch eine Variante mit 62 mm Tiefe. Aufgrund der Trockenbauweise der Wände ist der Austausch schnell, sauber und unkompliziert durchzuführen.
Hindernisse erkennen und umgehen
Der nächste Schritt betrachtet die Reichweiten und Hindernisse. Unter optimalen Bedingungen kann die Reichweite innerhalb von Gebäuden bis zu 30 m betragen, unter ungünstigen Umständen jedoch auch nur wenige Meter. Im Freien sind Reichweiten von bis zu 100 m möglich. Daher sollte bei der Planung die Funkreichweite vorsichtig eingeschätzt werden, um die Funktionssicherheit zu gewährleisten. Decken, Wände und Möbel haben einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite. Entscheidend ist, wie viele dieser Hindernisse zwischen den kommunizierenden Geräten liegen. Während Materialien wie Holz, Gips und Glas das Signal nur geringfügig beeinflussen, stellen massive Mauern ein größeres Hindernis für Funkwellen dar. Auch große Wasserbehälter wie Aquarien absorbieren und reflektieren einen Teil der Funkwellen.
Besonders problematisch sind massive Wände aus Stahlbeton, mit Metall beschichtete Gläser oder Trockenbauwände mit Metallgittern. Aufzugsschächte oder Brandschutztüren sind nahezu undurchlässig für Signale. Daher ist es hilfreich, die Materialbeschaffenheit des Gebäudes zu kennen. Insbesondere bei alten, häufig umgebauten Gebäuden können hinter Tapeten- und Putzschichten unerwartete Materialkombinationen versteckt sein, die für Überraschungen sorgen können.
Unabhängig vom System
KNX-basierte Smart-Home-Systeme zeichnen sich durch ihre Herstellerunabhängigkeit aus, was sie von proprietären Systemen unterscheidet, die auf den fortlaufenden Support des Herstellers angewiesen sind. Letztere haben in den vergangenen Jahren wiederholt gezeigt, dass eine solche Unterstützung nicht garantiert ist.
Ein wesentlicher Vorteil der KNX-Funktechnologie besteht darin, dass alle Komponenten herstellerunabhängig miteinander kompatibel sind, was eine hohe Investitionssicherheit für Kunden bietet. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es Installateuren oder Integratoren, frei aus ihren bevorzugten Produkten zu wählen und zu kombinieren. So lässt sich etwa für das Dimmen der Beleuchtung ein Produkt von Hersteller X einsetzen, während für die Heizungssteuerung ein anderes Produkt verwendet wird.
Vernetzt leben – Funk-KNX ist der Schlüssel
Die Erweiterung oder Neueinrichtung eines KNX-Netzwerks wird in Zukunft durch die Funktechnologie also bedeutend einfacher. Für den Gebäudebestand ist das eine gute Nachricht, denn er ist dadurch ohne großen Baustellenaufwand schnell und günstig aufzuwerten. In Zeiten, in denen der Neubau zugunsten des Bestands zunehmend aus dem Fokus gerät, bietet diese Technologie die Möglichkeit, vorhandene Gebäude langfristig komfortabel zu nutzen.