Applikation 2: Steuerung der Klimaanlagen für eine Einzelhandelskette

Abbildung vom Produkt. Durch die Anbindung der Klimatechnik an die Gebäudeautomation kann eine international tätige Modekette den Energieverbrauch deutlich reduzieren

Durch die Anbindung der Klimatechnik an die Gebäudeautomation kann eine international tätige Modekette den Energieverbrauch deutlich reduzieren (Quelle: HMS Networks)

Klimatisierte Verkaufsräume sind ein Muss für ein positives Einkaufserlebnis. Leider zählen Klimaanlagen aber auch zu den größten Energieverbrauchern in Gebäuden. Daher wollte eine international tätige Modekette mit Sitz in Spanien den durch die Klimatisierung entstehenden Energieverbrauch in ihren Läden reduzieren. Und zwar bei gleichbleibendem Komfort für die Kunden. Da im Einzelhandel das Modbus-Protokoll weit verbreitet ist, war eine Lösung gefragt, die das proprietäre Protokoll der Klimaanlage in ein Modbus-System integrieren kann. Fündig wurde die Einzelhandelskette bei HMS Networks, das mit den Intesis-AC-Schnittstellen genau diesen Anwendungsfall lösen kann. Die AC-Schnittstellen sind Gateways, die Klimaanlagen führender Hersteller in gängige Systeme der Gebäudeleittechnik integrieren. Die AC-Schnittstellen unterstützen in Richtung der Gebäudeleittechnik KNX, Bacnet und Modbus. Auch Wireless-Lösungen sind verfügbar. Im Fall der Modekette kam ein Modbus-Gateway zum Einsatz.

In Richtung Klimaanlage unterstützen die AC-Schnittstellen die proprie­tären Protokolle führender Klimaanlagenhersteller wie Daikin, Toshiba, Samsung und Mitsubishi. Das Ziel der Modekette war es, die Klimaanlagen aller Laden­geschäfte zentral steuern und überwachen zu können, um den Energieverbrauch insgesamt zu reduzieren. Durch die Integration der AC-Schnittstellen war es möglich, verschiedene Energiesparmaßnahmen zu realisieren. Beispielsweise wurde die Solltemperatur der Klimaanlagen für alle Läden auf eine definierte Minimaltemperatur nach unten begrenzt, um den Energieverbrauch zu deckeln. Außerdem wurden die Öffnungszeiten der einzelnen Ladengeschäfte hinterlegt, um den Betrieb der Klimaanlagen außerhalb der Öffnungszeiten auszuschließen. Dadurch konnte der Energie­verbrauch deutlich gesenkt werden.

Darüber hinaus profitiert die Modekette von weiteren Vorteilen. Zum Beispiel laufen beim Betrieb der Klimaanlagen auftretende Alarme und Störungen an zentraler Stelle zusammen, was im Hinblick auf turnusmäßige Wartung, aber auch für die akute Fehlerbehebung interessant ist. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Filterwechsel bei den Klima­geräten. Mit der Zeit sammelt sich Staub auf dem Filter, was zu einer erschwerten Luftdurchlässigkeit führt, was wiederum den Stromverbrauch erhöht. Durch die Integra­tion der Klimageräte werden diese Art von Störungen nun erkannt und können schnell behoben werden. Und gut gewartete Klimaanlagen verbrauchen in der Regel weniger Energie, da sie in ihrem Optimalbereich laufen können.

Mit den AC-Schnittstellen hat die Modekette das Energieeinsparungspotenzial bei den Klimaanlagen voll ausgeschöpft. Die Schnittstellen bieten aber noch einen weiteren Vorteil. Dadurch, dass die Klimaanlagen jetzt in die Modbus-basierte Gebäudeleittechnik integriert sind, ist die Interaktion mit weiteren Systemen wie zum Beispiel dem Brandmeldesystem möglich. Dies ist im Brandfall relevant. Denn eine europäische Sicherheitsrichtlinie verlangt, dass im Fall eines Brands die Klimaanlagen sofort ausgeschaltet werden müssen. Dadurch soll verhindert werden, dass dem Feuer über die Klimaanlage noch zusätzlich Sauerstoff zugeführt wird.

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