
Gebäudeautomation: planen, um zu betreiben (Quelle: Eplan)
Herr Hofer, Ihr Unternehmen hat die SI-Plan Consulting GmbH übernommen, die sich einen guten Namen als Spezialist für große und anspruchsvolle Projekte in der Gebäudeautomation erarbeitet hat. Diese Projekte können Sie mit vergleichsweise überschaubarer „manpower“ bewältigen und sehr viel größere Unternehmen sinnvoll unterstützen. Wie funktioniert das?
C. Hofer: Bei der Übernahme der SI-Plan Consulting GmbH war es unser Ziel, zukünftig mit einem deutlich höheren Automationsgrad zu planen. So können wir künftig darauf zurückgreifen, dass wir schon heute mit einer hohen Informationsdichte starten, wenn wir ein Projekt beginnen. Vereinfacht ausgedrückt: Wir zeichnen nicht, sondern wählen Funktionalitäten aus, die wir verknüpfen. Dazu geben wir einige Parameter ein – und es entsteht sehr schnell und weitgehend automatisiert ein sehr reichhaltiges Datenmodell, aus dem wir die nötigen Unterlagen bzw. Dokumente ausleiten können.
Das wird aber nur funktionieren, wenn die Vorarbeiten geleistet wurden, d. h. wenn diese Funktionalitäten und ihre Verknüpfungen schon im System hinterlegt sind.
C. Hofer: Das ist korrekt. Und den Aufwand für diese Vorarbeit darf man nicht unterschätzen. Hier wurde viel Zeit und Kosten investiert. Aber dieses Investment hat sich gelohnt. Wir setzen Maßstäbe in der Automatisierung – zum Vorteil unserer Kunden.
Dabei nutzen Sie die Eplan Plattform, konkret Eplan Preplanning – eine Entscheidung, die auf den ersten Blick vielleicht nicht nahe liegt, weil die Planungs-Tools von Eplan vorwiegend in der Industrie zuhause sind. Wie kam es dazu?
C. Hofer: Es wurde in die Zukunft gedacht – dies hat Eplan unterstützt. Eplan Preplanning war vor sechs Jahren, als damit begonnen wurde, noch nicht vollwertig einsatzbereit für GA-Planungen. Aber sonst passte alles: die Struktur und die Funktionen. Außerdem war und ist Eplan ein großer Anbieter, offen für Diskussionen und unsere Wünsche und mit dem erklärten Ziel, die Präsenz in der Gebäudeautomation auszubauen. Das war der Start für eine intensive Zusammenarbeit, die bis heute andauert und die uns in die Lage versetzt, so schnell und präzise zu planen, wie wir es täglich unter Beweis stellen.
Sind das die beiden zentralen Vorteile – Schnelligkeit und Präzision?
C. Hofer: Schnelligkeit ist schon aufgrund der Komplexität der Projekte sehr wichtig. Schließlich vernetzen wir in unserer Planung mehrere Gewerke und fokussieren uns dabei auf anspruchsvolle Bauprojekte wie große Industrieanlagen, Krankenhäuser oder Sonderprojekte wie Wasserstoffparks – übrigens deutlich mehr Brownfieldals als Greenfield-Projekte, was die Planung nochmals komplexer macht. Ebenso wichtig sind aber Präzision und Planungssicherheit. Alle Funktionen und Module, die wir verwenden, sind getestet. Wir kopieren und übernehmen nichts, sondern befüllen, vereinfacht gesagt, die Eplan Plattform mit den gewünschten Funktionen.
… alles automatisiert also?
C. Hofer: Nein, das nicht, und das ist auch nicht unser Ziel. Die letzten 10 % bis 20 % der Planungsarbeiten werden wir nicht automatisieren können und wollen. Das muss ein Profi erledigen, und eben das ist Teil des Know-hows, das wir in der „EliteBuildingArchiTec“ fortführen.
Nun ist, wie Sie schon sagten, Eplan ursprünglich nicht für die Gebäudeautomation entwickelt worden. Das heißt: Schon die Begrifflichkeit passt vermutlich nicht hundertprozentig. Wie gehen Sie damit um?
C. Hofer: In der Tat mussten in der Vergangenheit, als gemeinsam mit Eplan gestartet wurde, die Begrifflichkeiten aus der Industrie in die Baubranche übertragen werden. Das war aber eine lösbare Aufgabe, bei der unsere Ansprechpartner bei Eplan und wir eng zusammengearbeitet haben. Jetzt passt die Terminologie perfekt.