Hoher Lichtkomfort mit moderner Steuerungstechnik
Tageslichtweißes Licht mit hohen Beleuchtungsstärken bringt den Körper morgens im Badezimmer in Schwung (Quelle: licht.de)
Eine HCL orientierte Beleuchtung kann als Gesamtlösung mit zentraler Steuerungsanlage ausgeführt werden. Eine umfassende HCL-Beleuchtung mit Lichtmanagement und zahlreichen Beleuchtungselementen bedarf einer guten Planung für den optimalen Einsatz von großvolumigen Flächenleuchten, direkt und indirekt strahlenden Leuchten und weiteren Elementen. Mit Steuerungsmöglichkeiten wie Digital Addressable Lighting Interface (Dali) ist ein automatischer Tageslichtverlauf in jedem Raum realisierbar und mit komplexeren Gebäudesystemen kombinierbar. Individuell ausgelegte Lichtmanagementsysteme mit applikationsgerechter Sensorik können hier einen wesentlichen Anteil leisten, den Energiebedarf einer HCL-Lösung gering zu halten: Tageslichtsensorik spart bis zu 35 % Energie ein, kombiniert mit Zeit- und Anwesenheitserfassung sind Einsparungen von 55 % und mehr möglich.
Als klassische drahtgebundene Systeme im Bereich der Lichtsteuerung haben sich neben Dali auch Digital Multiplex (DMX) und KNX bewährt. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Systeme dazugekommen, die auf Funkbasis (Zigbee, Bluetooth, Enocean, WLAN oder LAN/Ethernet) aufsetzen. Künftig werden sämtliche elektrotechnisch, aber auch autark funktionierenden Komponenten in einem Gebäude oder im öffentlichen Raum bereits mit einer individuellen IP-Adresse ausgestattet und im Internet of Things (IoT) angekommen sein.
Komplex, aber sehr nützlich sind kompatible Signalschnittstellen zur Vernetzung verschiedener Systeme. Lösungen für HCL-Anwendungen müssen vor allem Zeitbausteine beinhalten, damit eine „circadiane“ Tagessequenz vollautomatisch und dynamisch ablaufen kann. Bevor der Programmierer die Anlage in Betrieb nehmen kann, muss er ganz genau wissen, welche Lichteinstellungen, zu welcher Zeit wie spezifiziert sind.
Hinweise zur Lichtplanung
Zur Unterstützung von Konzentration und Aufmerksamkeit tagsüber sind Beleuchtungsstärken von 300 lx bis 500 lx am Auge über den gesamten Arbeitstag hinweg richtig und das Lichtniveau soll der Tageslichtqualität entsprechen. Bis zum frühen Nachmittag beträgt die Farbtemperatur mindestens 5.500 K. Zum Ende des Tages werden die biologisch wirksamen Blauanteile auf ein Minimum reduziert und warmweißes Licht mit 2.700 K oder maximal 3.000 K verwendet. In der Nacht reicht ein geringes Beleuchtungsniveau zur Orientierung in dunkler Umgebung vollkommen aus.
Planungsempfehlungen bietet DIN SPEC 67600, und Umrechnungswerte für Lichtquellen und Beleuchtungsstärken nennt DIN SPEC 5031-100.