Neues Konzept mit SQL-Datenbank

Die gesamte Steuerung der Jalousienanlage wurde einem Retrofit unterzogen

Die gesamte Steuerung der Jalousienanlage wurde einem Retrofit unterzogen. (Quelle: Inasoft)

Die Grundidee liegt darin, dass alle Jalousien in einer zen­tralen Datenbank erfasst und gemanagt werden – egal, an welcher dezentralen Steuerung die Jalousie oder welcher Jalousietyp verbaut ist und mit welcher technischen Lösung die Jalousie angesteuert wird. Der Clou dieser Idee liegt darin, dass alle weiteren Funktionen, wie Wetterdaten, Visualisierung, Tasterbefehle usw., steuerungsunabhängig werden. Die Informationen unabhängig von ihrer Herkunft gehen alle in die Datenbank. Damit gibt es eine zentrale Stelle, in der alle Informationen vorliegen. Aufgrund der Programmierbarkeit der Datenbank können viele Aufgaben, wie Zeitprogramme, Prioritäten-Management, Fehlererfassung, Wetterdaten-Historie, Befehls und Ak­tionen-Logbuch, gleich dort bearbeitet werden.

Die Umsetzung für ein solches Konzept erfordert jedoch eine performante Datenkommunikation. Für S. Keller gibt es dafür nur eine passende Technologie: der „SQL4automation Connector“. Er nennt ein Beispiel: „Der Storenmanager, welcher die komplette Sonnenstandsberechnung und die damit resultierende Verschattungsberechnung realisiert, benötigt zum Lesen der 418 Storen mit je 13 Daten­punkten – das sind ca. 5.500 Datenpunkte – weniger als 100 ms und umgekehrt ebenfalls weniger als 100 ms, um die 418 Storen mit den neuen Informationen zu aktualisieren. In unserer Anwendung erfassen wir neun Fassadenabschnitte unterteilt in 69 Fenstergruppen und 61 Verschattungsfassaden der umliegenden Gebäude.“

Die vier dezentralen Stockwerksteuerungen, an welchen die Storen physikalisch angeschlossen sind, arbeiten alle 100 % autonom. Alle Informationen fragen die Steuerung über den „SQL4automation Connector“ direkt aus der Datenbank ab, wobei hier nur die Information der Jalousien gesendet werden, welche auf der Steuerung angeschlossen sind. „Änderungen wie der Neueintrag einer Gruppe sind über die Datenbank mit zwei bis die Mausklicks möglich“, so S. Keller.

Umgekehrt liefern die Steuerung den Status der Jalousien zurück in die Datenbank, welche dann live visualisiert werden. „Der Benutzer merkt nicht mal, dass die Daten in unterschiedlichen Steuerungen verarbeitet werden“, freut sich der studierte Informatiker. „Und weiter ist dies auch dem Programmierer egal, welche Steuerung welche Aufgabe übernimmt, denn alle reden und arbeiten nur mit der Datenbank.“ Wetterdaten kommen zum Beispiel von einer weiteren Station im Gebäude und diese liefert die Daten direkt in die Datenbank. Der Connector läuft auf einem Beckhoff-Industrie-PC C6030 mit Intel-5-Prozessor. „Für die Verschattungsberechnungen werden die genialen Libraries von Twincat auf dem gleichen PC genutzt“, ergänzt der Spezialist.

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