Baukasten für digitalen Mehrwert und neue Geschäftsmodelle

Grafik zum IIoT-Plattform "ZAbluegalaxy"

Mit der Cloudanwendung „ZAbluegalaxy“ bietet Ziehl-Abegg seinen Kunden die Möglichkeit, gemeinsam den Weg zum Internet der Dinge zu gehen und im Rahmen von Industrie-4.0- Anwendungen digitale Mehrwerte zu schaffen (Quelle: Ziehl-Abegg SE)

Ziehl-Abegg bietet mit „ZAbluegalaxy“ nun den Einstieg in diese digitale Transformation. Man erhält eine einsatzbereite Lösung, die speziell für Anwendungen der HVAC/R (Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik) sowie für Aufzugsanlagen entwickelte wurde. Sie bietet einen schnellen und wirtschaftlichen Einstieg in die digitale Wertschöpfung und in neue Geschäftsmodelle. „ZAbluegalaxy“ stellt alle erforderlichen Komponenten als externe Dienstleistung zur Verfügung. Die Anwendung basiert auf den Clouddiensten der Microsoft-Azure-Plattform. Sie bietet ein Höchstmaß an Verfügbarkeit und Skalierbarkeit, inklusive proaktivem Konzept für Sicherheit, Compliance und Datenschutz.

Der Zugang erfolgt durch die Benutzeranmeldung über einen Webbrowser oder die „ZAset“-App. Dabei wird das Single-Sign-on-Prinzip verwendet. Der Anwender erhält Zugriff auf alle Dienste in der Cloud, für die er autorisiert ist. Die Datenkommunikation erfolgt über eine sichere Endezu- Ende-Verschlüsselung. Bei Bedarf können andere IIoTPlattformen über eine REST-API eingebunden werden, was den Datenaustausch zwischen verschiedenen Cloudsystemen oder Building Management-Systemen ermöglicht.

„ZAbluegalaxy“ bildet die Basis, auf der weitere Funktionalitäten entwickelt und integriert werden können. Zusammen mit Ziehl-Abegg lassen sich die Anwendungen auf die Gegebenheiten des Kunden anpassen. Auch die individuelle Gestaltung der Benutzeroberflächen ist möglich.

Die Vernetzung der Geräte und Maschinen

Die IoT-fähigen Geräte und Maschinen sind standardmäßig über Modbus mit einem ZA-Cloud-Gateway verbunden. Das Gateway wiederum bildet die Schnittstelle zu „ZAbluegalaxy“. Hier ermöglicht ein IoT-Hub die sichere und zuverlässige Kommunikat i on zwischen der IoTAnwendung und den von ihr verwalteten IoT-Geräten. Verwendet wird dazu das offene Nachrichtenprotokoll MQTT (Message Queuing Telemetry Transport). Es ermöglicht die Übertragung von Telemetriedaten zwischen den Geräten selbst bei hoher Verzögerung oder beschränkten Netzwerken.

Das ZA-Cloud-Gateway ist bereits für die Verbindung mit der Motorentechnologie „ECblue“ von Ziehl-Abegg vorkonfiguriert. Über den Modbus werden alle relevanten Sensorwerte übermittelt wie Temperatur, Drehzahl, Eingangsspannung, Motortemperatur und Leistungsaufnahme. Die neuen „ECblue“-Motoren sind mit einem Dreiachsen-MEMSBeschleunigungssensor ausgerüstet. Mit den Sensordaten lassen sich Schwingungen erfassen sowie Vibrations- und Unwuchtzustände erkennen, die zum Beispiel auf Verschmutzungen oder Defekte hinweisen können.

„ECblue“-Geräte sind auch mit Rechenleistung ausgerüstet, um Daten dezentral zu verarbeiten. Über integrierte Algorithmen, zum Beispiel für die vorausschauende Wartung, lassen sich schon dezentral Vorhersagen zu fälligen Wartungsarbeiten oder der Lebenserwartung berechnen. Ein ZA-Cloud-Gateway kann über LAN, W-Lan oder USB-LTE-Stick verbunden werden.

Zusätzlich erhält man mit „ZAset Mobile“ und „ZAset Desktop“ einen einfachen und schnellen Zugriff auf sämtliche Parameter und Funktionen der „ECblue“-Geräte. „ZAset“ ermöglicht eine schnellere Inbetriebnahme und Programmierung sowie Software-Updates der „ECblue“- Geräte.

Steigerung des Mehrwerts für Hersteller, Installateure und Betreiber

Durch IIoT verändern sich Geschäftsprozesse und verändert sich die Art der Kommunikation von Unternehmen grundlegend. Die sensorgestützten Daten werden nicht nur zur Optimierung bestehender Funktionen und Abläufe genutzt, sondern es können auch neue Geschäftsmodelle entwickelt und neue Wertschöpfungsmöglichkeiten eröffnet werden.

Mit den zur Verfügung stehenden Daten und der flexiblen Anpassung der erforderlichen Maßnahmen wird eine höhere Serviceeffizienz erreicht. Dadurch lassen sich die Kosten für Reklamationen senken und die Anzahl an Garantiefällen reduzieren.

Auch Installateure, OEM und Betreiber profitieren durch eine standortübergreifende Vernetzung und den zur Verfügung stehenden Daten und Analysemöglichkeiten. Sie können ihre Anlagen besser verwalten und effizienter betreiben, indem sie die Betriebsdaten in Echtzeit visualisieren und auswerten. Dadurch werden Optimierungspotenziale erkennbar, die zu einer höheren Verfügbarkeit, einer optimierten Nutzung sowie zu einer effizienteren Instandhaltung führen.

Fazit

Durch die speziell für Anwendungen in der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik (HVAC/R) sowie der Aufzugsbranche entwickelte IIoT-Cloud-Lösung bietet Ziehl-Abegg eine maßgeschneiderte Portallösung mit individuellem Funktionsumfang und viel Entwicklungspotenzial. Ziehl-Abegg agiert als Partner und bietet eine wirtschaftlich interessante Möglichkeit, den Geschäftswert für Hersteller, Lieferanten und Betreiber von Anlagen zu erhöhen.

Moritz Krämer ist als Abteilungsleiter Produktmanagement Elektronik & Motoren für die Ziehl-Abegg SE in Künzelsau tätig.
2 / 2

Ähnliche Beiträge