Anwenderfreundliche Programmierung

Abbildung von Kleinsteuerungen. Die Bauformen der Kleinsteuerungen werden verändert und erweitert

Die Bauformen der Kleinsteuerungen werden verändert und erweitert (Quelle: Siemens)

Da die Funktionspläne der praktischen Anwendungen immer umfangreicher wurden, war es nur konsequent, die Möglichkeit anzubieten, Teile eines Funktions- oder Schaltplans in Unterbausteinen zu strukturieren. Diese Technik boten zunächst die Alpha von Mitsubishi Electric [6], Zelio und Millenium sowie mit der Version 7 (OBA7) auch die Logo als UDF (User Defined Function). Damit werden nicht nur Strukturierungen geschaffen, sondern auch der Export fertiger und geprüfter Lösungen in andere, neue Projekte ­ermöglicht. Bausteinbeschreibungen, systematische Erstellung und Prüfungen ermöglichen dann ein modernes Software-Engineering. Dabei wird jedoch immer noch der eingeschränkte Befehlsvorrat einer Kleinsteuerung verwendet. Der Schritt, dass auch der Anwender einer Kleinsteuerung eigene Technologiebausteine in Basic, "C" oder "Strukturiertem Text" (ST) erstellen kann (wie Timer, Zähler, Regler des Herstellers), steht noch aus. Dieser wird die Kleinsteuerungen nochmals in der Verbreitung und Anwendung unterstützen.

Zu Beginn der Entwicklung der Kleinsteuerungen dominierte mit der Logo der Logik- bzw. Funktionsplan. Das Unternehmen Eaton folgte mit dem Kontaktplan und bot damit eine Lösung, die dem Elektrohandwerk entgegen kam. Beide Beschreibungsmittel geben nicht direkt kausale, schrittweise Funktionsabläufe wieder, sondern sind eher geeignet, um Logik zu beschreiben und geben den Aufruf von Funktionsbausteinen wieder (Zeitfunktionen, Regler usw.) und die Verknüpfung der Variablen. In diesem Zusammenhang sind auch die Begriffe "Logikmodul" oder "Steuer ­relais" zu sehen. Die Steuergeräte Nanoline, Zelio und Millenium verfügen hingegen über die Möglichkeit, Abläufe ­direkt in Grafcet (SFC) oder PAP (Programm-Ablauf-Plan) darzustellen. Damit gehen diese Geräte in den Programmiermöglichkeiten über einige Automatisierungssysteme hinaus und der Begriff "Logikmodul" wäre für diese Geräte nicht mehr angebracht.

Melden und Alarmieren per SMS

Kostengünstiges Melden und Alarmieren war stets ein Anliegen der Automatisierung. Mit der SMS-Technik war die ideale Basis zur Kommunikation mit Automatisierungs ­systemen gegeben, die seit 1996 stetig in den unterschied ­lichen Lösungsansätzen ausgebaut wird. Bei der Nanoline ist das gesamte Handling der SMS-Kommunikation in die Programmiersoftware integriert. Das entsprechende Zusatzmodul beinhaltet auch das notwendige Funkmodem.

Die Pharao-Steuerung von Theben hat eine zweite serielle Schnittstelle unterhalb der rechten Kunststoffabdeckung der Steuerung. Neben zahlreichen Kommunikationsmöglichkeiten kann diese auch für SMS-Anwendungen genutzt werden. Dabei bleibt die Programmierschnittstelle frei, wodurch die gesamte Inbetriebnahme vereinfacht wird. Das Versenden und der Empfang der SMS-Telegramme erfolgt durch fertige Funktionsbausteine.

Seit einigen Jahren bietet das Unternehmen Motron/Heßdorf [7] ein Zusatzgerät für Kleinsteuerungen zum Daten ­logging auf Basis des Modbus oder der Schnittstelle der ­Easy an. Dabei werden Daten der Kleinsteuerung auf einen USB-Stick oder eine SD-Karte geschrieben und können ebenso ausgelesen werden. Als Format dient das "csv"- ­Format, wie es die unterschiedlichsten Programme der PC-Welt verwenden. Diesem Trend folgend, bietet auch die Logo OBA7 die Möglichkeit, Daten auf eine SD-Karte zu schreiben und später auf dem PC auszuwerten.

Genaue Zeitsteuerungen benötigen häufig den Empfang und die Auswertung des DCF-77-Signals. Dazu wird ein Langwellensender empfangen, der die meisten funk ­gesteuerten Uhren im westlichen Europa mit der genauen Uhrzeit versorgt. Die Auswertung ist in der Firmware der Pharao integriert und geschieht nach der Aktivierung in Konfiguration der Programmiersoftware über einen Eingang der Steuerung, an den die Empfangsantenne angeschlossen wird. System-Bits ermöglichen die korrekte ­Erkennung und Auswertung der empfangenen Zeit sowie diese Zeit zu verarbeiten und Steuerungsfunktionen entsprechend der Aufgabenstellung auszulösen.

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