Eine Wissenschaft nur für Systemintegratoren?

Abbildung von KNX-Visualisierung. "Serva"-Apps gibt es kostenlos für alle gängigen mobilen Endgeräte

"Serva"-Apps gibt es kostenlos für alle gängigen mobilen Endgeräte. (Quelle: Theben)

Abbildung von KNX-Visualisierung. Der lüfterlose Miniserver mit KNX-Schnittstelle und Ethernet-Port findet überall Platz

Der lüfterlose Miniserver mit KNX-Schnittstelle und Ethernet-Port findet überall Platz. (Quelle: Theben)

Abbildung von KNX-Visualisierung. Konfiguration ganz einfach: Die grafischen Bildschalter werden auf dem frei wählbaren Hintergrundbild platziert und mit den jeweiligen Gruppenadressen verbunden

Konfiguration ganz einfach: Die grafischen Bildschalter werden auf dem frei wählbaren Hintergrundbild platziert und mit den jeweiligen Gruppenadressen verbunden. (Quelle: Theben)

Das Handicap von KNX in kleineren Objekten ist offensichtlich, weniger die eigentliche Technik. Hat ein Auftraggeber etwas anspruchsvollere Wünsche an Energieeinsparung und Komfort, ist die schlanke Busverdrahtung schnell wirtschaftlicher als Dutzende NYM-Kabel als Steuerleitungen. Was fehlt, ist eine zeitgemäße und erschwingliche Visualisierung, deren Kosten sich in einem realistischen Verhältnis zum Gesamtpreis der Anlage bewegen. Diese Lücke schließt die Theben AG mit ihrem Produkt "theServa S110". Dahinter verbirgt sich ein Datenserver mit Konfigurationssoftware und Apps für alle gängigen mobilen Endgeräte. Harald Hasenclever, Leiter Produktmanagement und Marketing bei Theben, beschreibt die Zielgruppe: "Wir wollen in erster Linie den Elektroinstallateur ansprechen, der gelegentlich sein Portfolio mit einem KNX-Projekt nach oben abrundet. Er kann mit ,theServa" ein Projekt in rund zwei Tagen visualisieren und damit seinen Kunden einen erweiterten Zugang zu seiner Installation bieten. Bei einem begrenzten Budget kann unser Ansatz auch für Systemintegratoren interessant sein, denn sie sparen durch unsere Vorarbeit viel Zeit." In der Tat liegt der Schwerpunkt der Visualisierung mehr auf Komfort und einfacher Bedienung als auf völliger Programmierfreiheit. So stellt die Software eine umfangreiche Bibliothek von rund 250 Icons (Schaltelementen) zur Verfügung, die auch noch erweitert wird. Der Anwender kann jedoch keine eigenen Bedienelemente erstellen. Ändern kann er funktionslose Elemente, wie Hintergrundbilder mit Grundrissen oder Objektfotos. In der Praxis spielt diese Beschränkung keine Rolle; das System lässt kaum Wünsche offen. Der lüfterlose Miniserver mit einem Compact-Flash-Massenspeicher in Industriequalität ist auf Dauerbetrieb ausgelegt; seine Leistungsaufnahme beträgt nur circa 1 W. Außer einer KNX-Schnittstelle mit steckbarer Schraubklemme verfügt das kompakte Gerät über einen Ethernet-Port. Software und Apps sind kostenlos downloadbar; die Zahl der Clients pro Projekt ist nicht beschränkt. Über die Apps kann der Endanwender einzelne Funktionen oder Szenen aufrufen, aber auch Schaltzeiten und Schwellwerte anpassen. Eine Umprogrammierung oder Eingriffe in die Gruppenadressierung sind jedoch ausgeschlossen. Typische Anwendungen sind gehobene Wohnimmobilien, Restaurants, Boutiquen und kleinere Bürogebäude.

Konfigurationssoftware für Praktiker

Die Konfiguration der Visualisierung lässt sich in kurzer Zeit erlernen und stellt für einen Installateur mit KNX-Erfahrung kein ernst zu nehmendes Hindernis dar. "theServa" kann beliebige, standardisierte KNX-Objekte verwalten. Nach dem Programmieren der Teilnehmer und dem Zuweisen der Gruppenadressen mit der KNX-Software ETS lassen sich die Gruppenadressen mit Namen und Kommentaren als CSV-Datei in "theServa" importieren. Dann kann die Konfiguration beginnen: Die grafischen Bildschalter werden auf dem frei wählbaren Hintergrundbild platziert und mit den jeweiligen Gruppenadressen verbunden. Besonders bei komplexen Funktionen, wie der RGB-Farbmischung, zeigt sich, wie einfach die Bedienung gehalten wurde: Es müssen lediglich die drei KNX-Gruppenadressen verbunden werden, um eine Farbmischung mittels Farbrad, Speicherung von zehn Favoriten und Einstellung von zeitgesteuerten Farbsequenzen zu erzeugen. H. Hasenclever: "Wir wollten es dem Installateur so einfach wie möglich machen, eine gleichermaßen funktionale wie auch optisch ansprechende Visualisierung zu gestalten. Deshalb haben wir nicht nur auf die Technik geachtet. Das Layout haben professionelle Designer geschaffen." Das fällt an vielen Kleinigkeiten auf. So lassen sich die Icons mit und ohne neutralem Hintergrund darstellen, je nachdem wie detailreich das Bild ist, auf dem sie platziert werden. Die Konfiguration erfolgt über das lokale Netzwerk oder online. Spätere Servicearbeiten können gegebenenfalls auch online ohne Anfahrt zum Kunden erfolgen.

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