Vorteile: Ressourcen und Material besser planen

Abbildung vom Planungsprozess mit BIM

Der Planungsprozess mit BIM: Ein zentrales Architektur- und Strukturmodell wird vom Auftraggeber vorgegeben. Jedes Gewerk erstellt ergänzend mindestens ein eigenes BIM-Modell. Die einzelnen Modelle werden dann nach und nach zentral in einem Koordinationsmodell zusammengeführt (Quelle: Siemens)

Der frühzeitige Planungsaufwand rechnet sich durch das gesamte Projekt hindurch. Die Kostenersparnis liegt bei bis zu 10 % und es werden im Schnitt 40 % weniger Änderungen im Projektverlauf notwendig. Die Betriebskosten für das fertige Gebäude sinken um bis zu 9 % und dank höherer Energieeffizienz verringern sich die CO2- Emissionen nachhaltig [2].

Die wichtigsten Vorteile von BIM liegen nun auf der Hand:

  • Ohne BIM geht es nicht: Projektplanung wird schon bald nur noch mit BIM möglich sein. Für alle Gewerke.
  • BIM schafft größtmögliche Transparenz und Planungssicherheit für die Beteiligten. Eine einzige Datenbasis für alle ermöglicht präzise Kalkulation von Zeit, Personal und Material und verhindert teure Überraschungen.
  • So spart BIM Kosten für das Gebäude und für die Gewerke.
  • BIM denkt den Lebenszyklus mit: Die erhobenen und abgestimmten Daten nutzen dem Gebäude und seinen Betreibern einen ganzen Lebenszyklus lang durch die gesamte Wertschöpfungskette. So kann etwa auch die Ausschreibung zur Errichtung aus den BIM-Modellen nunmehr per Knopfdruck erstellt werden.
  • Zusätzlich entfällt jeglicher nachgelagerte Dokumentationsaufwand. Denn in der fertigen BIM-Planung sind sämtliche Bestandteile des Gebäudes umfassend beschrieben.

Fazit

Der Infrastruktursektor befindet sich im Wandel. Gebäude werden intelligenter, Bauprojekte und wechselseitige Abhängigkeiten unweigerlich komplexer und schwieriger zu beherrschen. Die Einführung von datengetriebenen Planungsmethoden wie BIM ist zwingend notwendig, um anspruchsvolle Gebäudeplanungen zu meistern. Dies betrifft alle Gewerke, vor allem aber die Elektrotechnik – das Rückgrat der Infrastrukturbranche.

Planungsbüros, aber auch Elektrofachplaner, Systemintegratoren und Service-Elektriker brauchen jetzt BIM-Know-how, um überhaupt im Spiel zu bleiben. Noch scheint die Tür für alle Betriebe offen, auf dem Markt auch künftig zu bestehen. Doch das bedarf eines zeitnahen Umdenkens. Unternehmen, die sich bisher kaum mit BIM auseinandergesetzt haben, tun gut daran, dies jetzt nachzuholen. Sie sollten sich beraten lassen, etwa von den Fachleuten der Siemens AG, sowie Wissen und Methodenkompetenz rund um BIM aufbauen. Verantwortliche sollten die benötigte Software-Infrastruktur einführen, um nicht abgehängt zu werden. Mitarbeiter und Kollegen sind zu sensibilisieren. Dies ist herausfordernd. Aber es ist auch eine große Chance. Für die gesamte Branche.

Literatur

  1. EUBIM Taskgroup, 2018. Handbuch für die Einführung von Building Information Modelling (BIM) durch den europäischen öffentlichen Sektor: www.eubim.eu/wp-content/uploads/ 2018/02/GROW-2017-01356-00-00-DE-TRA-00-1.pdf
  2. Stanford University, Center for Integrated Facility Engineering (CIFE), 2007. CIFE Technical Reports: cife.stanford.edu/Publications/ index.html
Oliver Lebherz
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