Kompetenzen jetzt aufbauen

Grafik zu CO2-Emissionen

Die Baubranche hat viele Herausforderungen zu bewältigen (Quelle: Siemens / Construction Management Association of America (CMAA), 2019)

Das heißt: Nur wer BIM kann, wird in Zukunft am Markt Erfolg haben. Generalunternehmer von Bauprojekten vergeben die Planungsaufträge an Teilgewerke. Wer hier nicht dabei ist, verschenkt die Chance, bei der Ausschreibung für die Erstellung berücksichtigt zu werden.

Viele werden sich nun fragen: Was brauchen mein Team und ich für BIM? Sie benötigen zunächst ein Grundverständnis. Damit BIM funktioniert, bedarf es eines frühzeitigen und kontinuierlichen Austauschs zwischen den Gewerken. Das mag für Planungsbüros, aber auch für viele Schaltschrankbauer und Elektroinstallateure ungewohnt sein. Man verlangt ihnen zusätzliche Kompetenzen ab, andere Denk- und Arbeitsweisen. Mitarbeiter brauchen technische Schulungen und Software-Trainings. Natürlich benötigt ein solcher Wandel Zeit. Deswegen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die eigenen Prozesse umzustellen und BIM zur Chefsache zu erklären.

Elektrotechnik als Rückgrat moderner Infrastruktur

Warum ist BIM gerade für die Elektrotechnik so wichtig? Ganz einfach: Nicht nur im wörtlichen Sinn ziehen die Elektrobetriebe die Strippen in der Gebäudeplanung. Auf der einen Seite steht die aufwendige Technik: Immer mehr Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort bedeuten eine komplexere Elektrotechnik. Tausende von Sensoren und Aktoren in einem smarten Gebäude erheben und verarbeiten riesige Datenmengen, um Türen, Fenster, Jalousien, Beleuchtung und Klimatisierung intelligent zu steuern und Energie zu sparen. Dafür braucht es eine verlässliche Stromversorgung. Kurz: ohne Strom keine Intelligenz im Gebäude. Und ohne Elektrotechnik kein Strom. Für das Gewerk Elektrotechnik heißt das, für alle Systemkomponenten eine Versorgungsspannung anzulegen – und eventuell die Visualisierung in einem Gebäudemanagement-System umzusetzen. Damit wird die Elektrotechnik zum Rückgrat moderner, auf Elektrifizierung basierender Infrastruktur.

Auf der anderen Seite sehen wir komplexe interne Strukturen. Die Elektrotechnik besteht aus mehreren Subgewerken, die bisher kaum miteinander kommunizieren. Um es deutlich zu sagen: Das ist kein Hinderungsgrund, sondern macht die Einführung von BIM nur umso notwendiger. Entscheidungen, die zum Beispiel Elektroinstallationsbetriebe bislang im Umsetzungsprozess getroffen haben, können mit BIM vorgeplant werden. Jedes Gewerk erstellt dafür ein eigenes BIM-Modell. Beliebter Standard ist mittlerweile die Open-BIM-Methodik mit offenen Austauschformaten wie dem BIM Collaboration Format (BCF).

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