Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist bei vielen Eigentümern da, dennoch handeln viele von ihnen noch nicht (Quelle: Deutsche Rockwool)
Gebäude verbrauchen viel Energie und Heizungen stoßen schädliche Klimagase aus. Laut EU-Kommission sind Immobilien für rd. 40 % des Energieverbrauchs und für rund ein Drittel der Treibhausgase in der EU verantwortlich. Immobilienbesitzern kommt also eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zu. Sie haben es in der Hand, diese Werte zu senken. Wie, erklärt Thomas Billmann, Modernisierungsberater von Schwäbisch Hall: „Die Lösung lautet: Möglichst klimaverträglich bauen und den Gebäudebestand energetisch sanieren. Doch gerade bei der Modernisierung besteht großer Nachholbedarf.“
Haushalte benötigen mehr Informationen
Laut Sirius-Studie planten in den vergangenen fünf Jahren 7,3 Mio. Haushalte, ihre Immobilie energetisch zu sanieren – 58 % von ihnen brachen ihr Vorhaben jedoch ab. Häufige Gründe dafür waren zu hohe Kosten (33 %), zu geringe Förderangebote (20 %), zu komplizierte Antragstellung (18 %), zu wenig steuerliche Anreize (16 %), aber auch zu komplexe Technik (18 %) und zu große Unsicherheiten bei der Umsetzung (20 %). „Fundierte Informationen könnten diese Unwägbarkeiten leicht beseitigen. Durch eine individuelle Beratung vor Ort und Hinweisen auf Förderungen durch Hersteller oder Staat steigt die Handlungsbereitschaft deutlich“, erläutert der Schwäbisch Hall-Experte.
Sanierung überzeugt mit Energieeinsparung und Wertsteigerung
Trotz Vorbehalten setzten 42 % der Eigentümer ihre Pläne um. Laut Studie ist das Sparen von Energie das wesentliche Motiv. Ein geringerer Verbrauch entlastet auf lange Sicht den eigenen Geldbeutel – bei den aktuell stark steigenden Preisen für Gas, Öl und Strom ein Kriterium, das immer wichtiger wird. „Für eine positive Investitionsentscheidung sorgen zwei weitere Argumente: die Wertsteigerung der Immobilie sowie ein höherer Wohnkomfort. In Beratungsgesprächen sollten die Energieeffizienz-Experten daher neben den Einsparpotenzialen die Qualitätsverbesserungen bei Gebäude und Wohnkom-fort thematisieren“, empfiehlt T. Billmann.
Die meisten Eigentümer wollen vorab wissen, was die Sanierung kostet und wie viel sie dadurch sparen. Antworten darauf gibt eine Vor-Ort-Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten. Die Beratung wird gefördert und ist zugleich Türöffner zu weiteren Fördermitteln für Sanierungsmaßnahmen. Der Energie-Berater erstellt auf Wunsch einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Wird dieser binnen 15 Jahren umgesetzt, gibt es bis zu 25 % Zuschuss für Dämmung, Anlagentechnik und Heizungsoptimierung und bis zu 55 % für die Erneuerung der Heizung. Gleichwohl sind öffentliche Förderungen nur selten das Hauptmotiv, energetisch zu sanieren. Zum Anlass für eine Sanierung werden Förderungen meist erst dann, wenn Handwerker oder andere Personen des Vertrauens auf Zuschüsse und vergünstigte Kredite aufmerksam machen. So beraten z. B. auch die Experten von Schwäbisch Hall zu Förderungen und Finanzierungen.
Mehr Wohlgefühl dank der energetischen Sanierung
Am häufigsten werden energiesparende Maßnahmen gemeinsam mit einer allgemeinen Renovierung umgesetzt oder wenn zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, etwa durch eine Gehaltserhöhung, eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Versicherung. Modernisierungsexperte T. Billmann: „Die eigenen vier Wände energetisch zu sanieren, verbessert das Wohngefühl, macht unabhängiger von Energiepreisen und hilft dem Klima. Ausreichend Argumente also, um die Sache anzugehen.“