Interview mit Rolf Schulte

Symbolbild von Kollisionsprüfungen zwischen architekturspezifischen, tragenden und den technischen TGA-Elementen

Kollisionsprüfungen zwischen architekturspezifischen, tragenden und den technischen TGA-Elementen helfen dabei, unliebsame Überraschungen auf der Baustelle zu vermeiden (Quelle: Adobe Stock©
shintartanya)

In der Gebäudetechnik gibt es zahlreiche Dokumentationen: Grundrisspläne, Heizleistungsberechnung, ENEV, Schemapläne wie auch Schaltpläne für die Elektroinstallation. Wo fängt aus Ihrer Sicht BIM an und wo hört BIM auf?

R. Schulte: Das ist eine gute Frage. Meines Wissens gibt es derzeit keine klare Definition. BIM beschreibt ja eine Methode der Zusammenarbeit. Und wenn heute klassisch von BIM gesprochen wird, dann vorrangig im Kontext eines 3D-Modells – sei es vom Hochbau, der Gebäudetechnik oder aus der Statik. Das 3D-Modell ist also die Single Source of Truth. Was aber nicht heißt, dass auch alle Informationen im Modell generiert werden müssen. Beispielsweise liefert das BIM-Modell durch seine Struktur und Räume Informationen zur Berechnung der Heizlast. Die Berechnung führt der Planer aber nicht im Modell durch, sondern in einem dafür vorgesehenen Programm. Allerdings werden die berechneten Werte wieder ans Modell zurückgegeben. Das Gleiche gilt für die Heizrohrberechnung, Volumenstrom und anderes. Jede Software hat ihren speziellen Einsatzbereich. Es gilt: Je besser diese mit dem 3D-Modell kommuniziert, umso besser ist die Effizienz im Workflow.

Bedeutet das also, dass BIM als Enabler fungiert, um unterschiedliche Lösungen für individuelle Anforderungen bestmöglich zu verbinden?

R. Schulte:Genau. Es ist unmöglich, dass eine Lösung alle Anforderungen bedienen kann. Aber es braucht die entsprechenden Verbindungen, die Eplan mit seiner Plattform vorhält.

Und wie ist dann konkret die Verbindung zu den Eplan- Lösungen?

R. Schulte: Das BIM-Modell enthält wertvolle Informationen über die Struktur der Liegenschaft samt Gebäude sowie beispielsweise über das gesamte zusammenhängende Heizungssystem – vom Kessel bis zum Heizkörper. Diese Informationen nutzt Eplan für die Abbildung der Struktur und für die Bereitstellung der Bauteile. Anschließend stellen wir die Parameter mit dem BIM-Modell in Beziehung. Ändert sich etwas an der Struktur des BIMModells oder werden Bauteile im System ergänzt, werden diese durch einen Datenabgleich sichtbar. Der Planer kann dann entscheiden, wie sich diese Veränderungen innerhalb der Eplan-Plattform auswirken soll. Weiterhin können natürlich auch Daten, die in der Eplan-Plattform angereichert wurden, wieder in das BIM-Modell zurückgeschrieben werden.

Das hört sich nach Kooperation und Kollaboration im Bereich BIM an.

R. Schulte: Genau. Für uns ist es wichtig, Kooperationen zu leben. Wir sind Experten für die Erstellung von Schemata für die Gebäudeautomation, die Schaltplanerstellung und den Schaltschrankbau. Andere sind Experten für das BIM-Modell. Gemeinsam bündeln wir unsere Kompetenzen und bieten dadurch Unternehmen den bestmöglichen Nutzen für höchst effiziente Prozesse.

Birgit Hagelschuer ist als Pressesprecherin für die Eplan Software & Service GmbH & Co. KG in Monheim am Rhein tätig.
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