Energiebilanz für ein Jahr

Abbildung von der Wallbox von E3/DC, die den Akku seines Elektroautos lädt - Photovoltaik

Über die Wallbox von E3/DC lädt Gerhard Popp den Akku seines Elektroautos. Wann immer möglich, fährt er mit Solarstrom (Quelle: E3_DC)

Abbildung von Wallbox von E3/DC - Photovoltaik

Mit der Wallbox von E3/DC können Akkus von Elektroautos sicher und effizient geladen werden (Quelle: E3_DC)

Rund 13.000 kWh Strom benötigt Familie Popp in einem Jahr. Davon verbraucht der Haushalt einschl. einer Sauna 55 %, die Wärmepumpe 40 % und das Elektroauto bisher 5 %. Die PV-Anlage deckt 53 % des Strombedarfs ab, die sich zu 32 % aus direkter und zu 21 % aus indirekter (Speicherentladung) Deckung zusammensetzen. Aus dem Stromnetz kommen 47 %.

Über den betrachteten Zeitraum hinweg erzeugte die Photovoltaikanlage mit knapp 10 kWp Spitzen-Leistung rund 11.850 kWh/Jahr, das entspricht 1.200 kWh/kWp. „Der Ernteertrag von der PV-Anlage war sicher begünstigt durch den sonnigen Herbst 2018 und den ertragreichen Sommer 2019“, sagt G. Popp zufrieden. Die Familie konnte 36 % des Solarstroms direkt verbrauchen, 26 % gingen in den Speicher und 38 % speiste die Anlage zum EEG-Tarif in das Stromnetz ein.

Der Einspeisetarif beträgt 12,2 Ct/kWh, für Strom vom Energieversorger zahlt Familie Popp 28 Ct/kWh. Solarstrom erzeugt sie nach Berechnungen von Matthias Gemeinhardt für 12 Ct/kWh. Das zeigt das Einsparpotenzial. Durch den E3/DC-Speicher kann deutlich mehr vom günstigen Solarstrom direkt genutzt werden. Der eigenerzeugte Strom wird zunächst im Haushalt direkt verbraucht und im zweiten Schritt in den Speicher geschickt. Der dann noch überschüssige Strom geht ins Netz.

Mit Solarstrom Auto fahren

Bei der Entscheidung, einen Zweitwagen anzuschaffen, fiel die Wahl fast zwangsläufig auf ein Elektroauto. Seit Anfang 2019 fährt G. Popp einen kleinen Zweisitzer. Der ESmart hat einen 17,5-kWh-Akku und soll natürlich überwiegend mit dem vorhandenen PV-Strom „betankt“ werden. „Ich fahre meinen Smart nunmehr seit genau eineinhalb Jahren, ausschließlich im Kurzstreckenverkehr“, erzählt G. Popp im Juni 2020. Als Verbrauch hat er 14 kWh/100 km ermittelt.

Der Akku des E-Autos wird ausschließlich zu Hause an der E3/DC-Wallbox geladen. Aktuell zeigt der Tacho 7.500 km an. Das heißt, er fährt rund 5.000 km im Jahr. „2019 und 2020 habe ich für die 7 500 km insgesamt rund 1.050 kWh geladen, davon rund 705 kWh direkt von der PV-Anlage, das sind 67 %“, berichtet G. Popp (Stand: Juni 2020). Nur wenn es nicht anders geht, z. B. im Winter, wenn die Sonne nicht scheint, fährt er mit Strom aus dem Netz. Mit diesem Mix aus Eigen- und Netzstrom kosten ihn 100 km rund 2,40 €. „Dafür bekomme ich an der Tankstelle gerade mal zwei Liter Kraftstoff.“

Wie seine Auswertung zeigt, konnte er die Eigenversorgung mit Solarstrom schon von 53 % (01. 08. 18 bis 31. 12. 18) auf 58 % im Jahr 2019 und auf 64 % in der ersten Jahreshälfte 2020 steigern. „Und das ist noch nicht das Endstadium“, sagt der technikbegeisterte 65-Jährige. „Es ist ein Lernprozess. Man lernt, wie man noch mehr Solarstrom verbrauchen kann. Wir lassen uns aber auch nicht von dem Energiesystem terrorisieren“, fährt er mit einem Schmunzeln fort. Seine Frau und er haben ein energieintensives Hobby, ihre Sauna. Die nutzen sie im Winter einmal die Woche abends. Dann scheint keine Sonne und der Speicher ist leer, deshalb wird dann zu 100 % Netzstrom verbraucht. „Die Sauna verhagelt uns die Energiebilanz“, gibt G. Popp zu und lacht. Dafür nutzt er mit seinem Dreierteam aus Photovoltaik, PV-Akku und Wärmepumpe umso mehr ressourcenschonende Energie aus der Natur.

Ina Röpcke ist als freiberufliche Fachautorin für erneuerbare Energien und energieeffizientes Bauen in München tätig.
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