Mit vollautomatisch generierten Funktionslisten die Abrechnung erleichtern

Musterprojekte und Standard-Automationsschemata kommen hier ebenfalls zur Anwendung. Die vorhandenen Standard-Datensätze (Referenz-Standards) lassen sich durch den GA-Planer für bestimmte Bauherren oder Firmen anpassen und so für künftige Projekte erneut nutzen. „Dadurch ergeben sich hohe Synergieeffekte“, betont G. Brück. Einen deutlichen Zeitvorteil verschafft eine GA-Software vor allem, indem sie vollautomatisch die für die GA-Planung und -Abrechnung notwendigen Funktionslisten generiert. Werden jedem Feldgerät die Inhalte der GA-Funktionsliste automatisch durch einen angepasst stimmigen Datensatz zugeordnet, entfällt der Arbeitsschritt der Prüfung für die GA-Planer. Zudem stellt die Software auf diese Weise die Übereinstimmung zwischen Anlagenbild und Funktionsliste und somit auch die Korrektheit der finalen Abrechnung sicher. 

Im Zuge einer GA-Ausführungsplanung ist auch immer ein Leistungsverzeichnis zur Ausschreibung notwendig. Auch hier kann eine entsprechende GA-Software Hilfestellung leisten, indem sie für das Leistungsverzeichnis für jedes Gewerk die einzelnen Feldgeräte, die Datenpunkte und die Funktionen auflistet. Dadurch wird es möglich, bei der Ausschreibung ein genaues Angebot abzugeben.

Datenexport in gängigen Formaten, notwendige Richtlinien

Um die Kommunikation mit allen anderen beteiligten Gewerken und den Auftraggebern zu verbessern bzw. um die Kompatibilität zu gewährleisten, sollte die GA-Software den Datenexport in den gängigen Formaten PDF und XLS unterstützen. Sämtliche Listen – ob Leistungsverzeichnis, Funktionsliste oder detaillierte Listen zu allen verwendeten Feldgeräten – sollten als XLS-Datei exportierbar sein, damit sämtliche Projektbeteiligten sie problemlos einsehen können. Hilfreich ist aus demselben Grund die Möglichkeit, die Projekte als durchsuchbare PDF-Dateien zu versenden. 

Bei der Wahl der GA-Software ist auch darauf zu achten, dass alle für die GA-Planung notwendigen Richtlinien Berücksichtigung finden. Relevant sind hier VDI 3814, VDI 3813 und DIN EN ISO 16484. Für Projekte der Bundeswehr müssen GA-Planer zudem zwingend auf das Bundeswehrhandbuch bzw. den Zustandsgraphen nach VDI 3814 Blatt 6 (zurückgezogen) achten. „In Tric wurde dies so umgesetzt, wie es das Bundeswehrhandbuch speziell vorschreibt“, so G. Brück. Die Tric-Software ist auf dem Markt derzeit das einzige Planungstool, das die Richtlinie VDI 3814 Blatt 6 berücksichtigt. Für Bundeswehrprojekte ist deshalb sogar vorgeschrieben, dass diese GA-Planungssoftware verwendet werden muss, um die notwen dige Vergleichbarkeit herzustellen. 

Fazit

Die GA-Planung wird oft erst spät in den Bauprozess integriert. Dies hat nicht selten zur Konsequenz, dass vorhandene Unterlagen aus Zeit- und Kapazitätsgründen schlicht kopiert und angepasst werden, ohne allerdings die spezifischen Anforderungen und Unterschiede der Gebäude und Anlagen, vor allem aber deren Einzigartigkeiten angemessen zu berücksichtigen. Eine spezialisierte GA-Planungssoftware hingegen kann die Effizienz der GA-Planung deutlich verbessern. Mittels Automatisierung und anpassbarer standardisierter Datensätze können Fachplaner Zeitersparnisse erzielen, individuelle Anlagen einfacher und schneller erstellen und mit reduziertem Aufwand Projekte korrekt abrechnen. 

http://www.tric.de/

http://www.mervisoft-gmbh.de/

 

Julia Kowal ist als Redakteurin für die Wordfinder GmbH & Co. KG in Schenefeld tätig.
2 / 2

Ähnliche Beiträge