Störlichtbogenschutzsystem erhöht Personensicherheit

Abbildung von Leistungsschalter IZM. Zum Einsatz kommen Eatons Leistungsschalter IZM, die mit einer elektronischen Auslöseeinheit und inte ­grierter Messfunktion ausgestattet sind.

Zum Einsatz kommen Eatons Leistungsschalter IZM, die mit einer elektronischen Auslöseeinheit und inte ­grierter Messfunktion ausgestattet sind. (Quelle: Eaton)

Abbildung von Eatons "BreakerVisu". Eatons "BreakerVisu" sammelt alle Daten von den Leistungsschaltern, vom ­Diagnosesystem zur Temperaturmessung sowie dem Störlichtbogensystem Arcon ein und kommuniziert über Modbus direkt mit der Gebäudeleittechnik.

Eatons "BreakerVisu" sammelt alle Daten von den Leistungsschaltern, vom ­Diagnosesystem zur Temperaturmessung sowie dem Störlichtbogensystem Arcon ein und kommuniziert über Modbus direkt mit der Gebäudeleittechnik. (Quelle: Eaton)

Darüber hinaus wurde in der Anlage das Störlichtbogenschutzsystem Arcon nachgerüstet. Dies geschah mit dem Ziel, die Hauptverteilung in puncto Personensicherheit zu erweitern. Zum Hintergrund: Fehler beim Arbeiten an unter Spannung stehenden Schaltanlagen können tödlich sein. Deshalb bieten Hersteller von Niederspannungs-Schaltanlagen heute in der Regel eine störlichtbogenfeste Ausführung ihrer Schaltanlage an. Dieser Personenschutz ist aus Sicht von Eaton jedoch nicht ausreichend, da er sich auf Prüfungen an geschlossenen Schaltanlagen bezieht.

Laut einer Statistik der "BG ETEM" treten allerdings zwei von drei Unfällen an der geöffneten Schaltanlage auf. Deshalb hat das Unternehmen gemeinsam mit der TU Ilmenau Grundlagenforschung betrieben und ist zu dem Schluss gelangt, dass nur extrem schnelle Schutzsysteme ­einen "echten" Personenschutz gewährleisten. Diesen ­erreicht Arcon aus Unternehmenssicht mit seinen Störlichtbogenlöschzeiten von 2 ms. Bei Airbus war das System bereits bekannt: An einem anderen Standort wurden damit schon zuvor gute Erfahrungen gemacht. Das Retrofit war dank der neuen Punktsensoren innerhalb weniger Stunden möglich.

Fazit

Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts zeigt sich Airbus zufrieden: Die neu geprüfte und zertifizierte Altanlage mit einer Garantie von 36 Monaten ist nun wieder auf dem neuesten Stand der Technik. Dabei erfolgte das Retrofit der Niederspannungs-Hauptverteilung für Halle 9 auf effiziente Weise. So konnte das Airbus-Maintenance-&-Energy-Team dank guter Vorbereitung und enger Abstimmung mit der Produktion die Modernisierung an einem einzigen Wochen ­ende durchführen. Dazu wurde die Schaltanlage an einem Freitag um 22 Uhr abgeschaltet und war am Sonntag um 18 Uhr wieder einsatzbereit. Die Produk ­tion konnte am Montag termingerecht ihren Betrieb wieder aufnehmen. Auf die guten Erfahrungen hin erwägt Airbus, das Konzept auch auf weitere Hallen in Finkenwerder auszuweiten.

Ingo Gerhardt ist im Vertrieb "eTGA" (elektrotechnische ­Gebäudeausrüstung) bei Eaton in Bonn tätig.
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