Südfassade ist nicht gleich Südfassade

Grafik zum Thema Wettersensorik

Der Sonnenschutzbereich ist der Abschnitt des Sonnenlaufs vor der Fassade, in dem eine Beschattung erwünscht ist. Er deckt einen Winkel von maximal 180° ab (Quelle: Theben)

Grafik zum Thema Wettersensorik.

In diesem Beispiel soll der Sonnenschutzbereich 110° umfassen, wobei 40° die linke und 70° die rechte Zone belegen (Quelle: Theben)

Eine typische Quelle für Fehlfunktionen ist die Beschattung. Die ersten professionellen Wetterstationen verfügten entsprechend dem Sonnenverlauf in der Regel über drei Sensoren für die Himmelsrichtungen Süden, Osten und Westen. Dahinter stand die Annahme, dass über eine einzelne Fassade hinweg alle dahinter liegenden Räumen gleichmäßig von der Sonne beleuchtet werden. Dies stimmt aber nur für völlig frei stehende Gebäude mit wenigen Stockwerken. Schon bei höheren Gebäuden unterscheiden sich die Lichtverhältnisse zwischen dem Erdgeschoss und dem obersten Stock erheblich. In der Praxis werden oft die unteren Stockwerke durch die benachbarte Bebauung beschattet. Dort aktivieren einfache Steuerungen die Jalousien trotz des nur mäßigen Tageslichteinfalls. Gleichzeitig wird die künstliche Beleuchtung eingeschaltet, da die Räume nun zu dunkel sind.

Dabei kann man diesen Lichtverhältnissen ganz leicht gerecht werden, wenn man eine Fassade in unterschiedliche, frei wählbare Abschnitte unterteilen kann. Meteodata- Wetterstationen erlauben es, bis zu acht Fassaden anzulegen und mit unterschiedlichen Programmen für die Beschattung zu versehen. Zusätzlich lässt sich zu jeder Fassade noch ein sogenannter Sonnenschutzbereich definieren. Diese Funktion trägt dem Umstand Rechnung, dass ein Gebäude meist nicht von allen Seiten gleichmäßig durch Nachbargebäude beschattet wird. Deshalb lässt sich in der Steuerung für jede einzelne Fassade festlegen, bei welchem Sonnenstand im Tagesverlauf die Beschattung aktiviert werden soll. Mit dieser Kombination aus frei definierten Fassaden und winkelabhängigen Sonnenschutzbereichen erzielt man in jedem Raum den maximalen Ertrag an Tageslicht ohne Blendwirkung.

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