Montage ohne Spezialwerkzeug

Abbildung von WDU. Bei der WDU ist der Leiter beim Einlegen jederzeit gut einsehbar

Bei der WDU ist der Leiter beim Einlegen jederzeit gut einsehbar (Quelle: Weidmüller)

"Andere Lösungen erfordern das Aufbringen von Kabelschuhen mittels Spezialwerkzeugen. Wenn hierbei einmal nicht ganz sauber abgelängt oder gecrimpt wird, kann es zu Mängeln kommen: Weil die Längentoleranz beim Auflegen des Leiters nicht mehr genau passt, springt die Klemme wegen des entstandenen Drucks leicht von der Hutschiene", berichtet S. Burkhardt. "Reihenklemmen mit verdecktem Einführbereich erfordern sehr viel Erfahrung und ein exaktes Augenmaß. Bei der WDU hingegen sind die Schritte beim Einlegen der Leiter jederzeit gut einsehbar, was zusätzliche Sicherheit beim Anschließen bringt. Durch die herausnehmbare Schraubeinheit der WDU können unsere Installateure den Leiter ganz einfach probehalber in die Klemmstelle halten, prüfen, ob alles passt, und bei Bedarf noch einmal exakt nachschneiden. Einmal angezogen, sitzt der Leiter in der WDU so mit Sicherheit fest." Ein Anwendungsgebiet der WDU-Klemmen bei Speidel sind Steuerschränke, die als Standardverteiler für die Werkshallenbeleuchtung in der Automobilproduktion zum Einsatz kommen. Eine zuverlässige Lichtsteuerung inklusive Notbeleuchtung unterstützt hier die Variante WDU 70/95, über welche die Einspeisung erfolgt. Als Klassiker unter den Einsatzgebieten für große Querschnitte bezeichnet S. Burkhardt größere Unterverteiler: "In einem aktuellen Projekt haben wir eine kompakte Schaltanlage für die Energieversorgung auf einem öffentlichen Areal errichtet", erinnert er sich. "Sowohl die Zuleitung auf die Sammelschiene mit einer Stromaufnahme von 250 A als auch die Versorgung der Abzweige haben wir hier über die WDU 120/150 realisiert. Dank der zwei- oder dreipoligen Querverbindbarkeit konnten wir in dieser Anwendung eine Doppeleinspeisung aufbauen." Ein weiterer Vorteil der Querverbindungen ist, dass sie für den vollen Nennstrom ausgelegt sind.

Fazit

Ob mit oder ohne Querverbindungen, die WDU-Reihenklemmenfamilie aus dem Universalspektrum von Weidmüller ist für große Querschnitte finger- und handrückensicher nach DIN EN 50274 (VDE 0660-514) [2]. Damit unterstützen die Reihenklemmen Speidel nicht nur bei der vereinfachten Installation, sondern mit ihrem komplett umschließenden Gehäuse auch bei der finalen Schaltschrankabnahme vor dem Einsatz in der Praxis. Die Montage zusätzlicher Abdeckungen entfällt.

Literatur

  1. Speidel GmbH & Co. KG, Göppingen: www.speidel.de
  2. DIN EN 50274 (VDE 0660-514):2002-11 Niederspannungs- Schaltgerätekombinationen – Schutz gegen elektrischen Schlag – Schutz gegen unabsichtliches direktes Berühren gefährlicher aktiver Teile. Berlin. Offenbach: VDE VERLAG

Technische Daten im Detail

Mit den Reihenklemmen WDU 70/95 und WDU 120/150 offeriert Weidmüller eine Klemmenserie zum rationellen Anschließen von Leitern großer Querschnitte bis 150 mm 2 . Der Klemmenträger besteht aus dem Isolierstoff Wemid. Dies ist ein Spezial-Thermoplast, der gegenüber Polyamid PA 66 eine erhöhte Dauergebrauchstemperatur von 120 °C (PA 66: 100 °C) bei verbesserter Brandresistenz-Brandklassifikation V0 (PA 66: V2) nach UL 94 – aufweist. Die Abmessungen der WDU 70/95 sind 27 mm × 132 mm × 115,5 mm (b × l × h), die der WDU 120/150 betragen 32 mm × 132 mm × 125,5 mm (b × l × h). Die WDU 70/95 nimmt feindrähtige Leiterquerschnitte mit und ohne Aderendhülse von 16 mm 2 bis 95 mm 2 auf. Der maximale Klemmbarkeitsbereich ist 13,3 mm 2 bis 120 mm 2 (mehrdrähtiger Leiter). Weitere Bemessungsdaten der WDU 70/95 sind: Spannung 1.000 V (IEC, UL ©) und 600 V (CSA ©) sowie 690 V (EN 60079-7). Strom 232 A (IEC), 175 A (UL ©) und 205 A (CSA ©) sowie 202 A (EN 60079-7). Die WDU 120/150 ist für feindrähtige Leiterquerschnitte von 35 mm 2 bis 150 mm 2 ausgelegt, respektive feindrähtige Leiterquerschnitte mit Aderendhülsen von 35 mm 2 bis 150 mm 2 . Der maximale Klemmbarkeitsbereich ist 33,63 mm 2 bis 150 mm 2 (mehrdrähtiger Leiter). Die Bemessungsdaten sind: Spannung 1.000 V (IEC, UL ©) und 600 V (CSA ©) sowie 1.100 V (EN 60079-7). Strom 309 A (IEC), 225 A (UL ©) und 285 A (CSA ©) sowie 234 A (EN 60079-7). Bei den Schutzleiterklemmen WPE 70/95 und WPE 120/150 beträgt die Bemessungsspannung zur Nachbarklemme 1.000 V. Gemäß den allgemeinen Vorschriften sind PE-Klemmen ab einem Leiterquerschnitt von 50 mm 2 bis 150 mm 2 grundsätzlich auf 2,3 mm starken Kupfer-Tragschienen (TS 35×15) zu montieren. Die WDU-Klemmenfamilie für große Querschnitte ist finger- und handrückensicher nach DIN EN 50274 (VDE 0660-514) bzw. der Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 (vorher VBG4) sowohl mit als auch ohne Querverbindungen. Umfangreiche Betriebsmittelkennzeichnungen kann der Anwender mit verschiedenen Standard-Markierungssystemen vornehmen. Eine Abdeckung mit Blitzzeichen bzw. eine neutrale Abdeckung runden das Angebot ab.

Julia Busse ist Redakteurin bei Weidmüller in Detmold. Horst Kalla ist bei Weidmüller in Detmold für die Fachpressearbeit zuständig.
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