Schutz vor Überstrom

Abbildung von Überspannungsableiter. Der maximal zulässige Abstand zwischen dem Überspannungsableiter und den zu schützenden Geräten sollte nicht mehr als 10 m Leitungslänge betragen. Überschreitet die Leitung diese Distanz, muss der Anwender einen zusätzlichen Überspannungsableiter so nah wie möglich an dem betreffenden Gerät einbauen lassen.

Der maximal zulässige Abstand zwischen dem Überspannungsableiter und den zu schützenden Geräten sollte nicht mehr als 10 m Leitungslänge betragen. Überschreitet die Leitung diese Distanz, muss der Anwender einen zusätzlichen Überspannungsableiter so nah wie möglich an dem betreffenden Gerät einbauen lassen. (Quelle: Raycap)

Alle Überspannungsableiter müssen immer gegen Über ­strom durch Kurzschluss geschützt werden. Installateure sollten die Überstrom-Schutzgeräte daher so leistungs ­stark wie möglich auslegen, um die größtmögliche Stoß ­stromfestigkeit des SPD zu erreichen. Allerdings müssen sie dafür die "Beipackzettel" der Geräte ­hersteller beach ­ten, damit die Bemessungswerte nicht überschritten wer ­den. 

Die Norm VDE 0100-534 für die Niederspannungssysteme pocht in diesem Zusammenhang auf die Selektivität der Überstrom-Schutzgeräte: Es darf nur dasjenige Gerät einen Schutzmechanismus auslösen, das sich unmittelbar vor der Fehlerstelle befindet. Zudem müssen die Kurz ­schlussfestigkeit ISCCR und das ­Folgestromlöschvermögen Ifi des SPD am Installationsort mindestens der Menge an Strom entsprechen, den eine Stromquelle ohne jegliches Schutzorgan bei einem Kurzschluss maximal direkt liefern kann (prospektiver Kurzschlussstrom). 

Und noch zwei weitere Punkte hält die DIN VDE 0100-543 ausdrücklich fest: die maximale Länge der PE-Leitung, also des stromführenden Drahts und den Mindestquerschnitt der Leitung. Wer ein SPD in eine Niederspannungsanlage einbaut, darf die Gesamtlänge der Anschlussleitung von einem halben Meter nicht überschreiten. Installateure müssen daher also SPD mit optimalem Schutzpegel nut ­zen. Eine Leitung von einem Meter hat einen Schutzpegel Up von 1.000 V, daher sollte die Anschlussleitung möglichst kurz sein. Lässt sich die Gesamtlänge nicht einhalten, bieten sich verschiedene Alternativen wie die Verwendung eines Ableiters mit entsprechend niedrigerem Schutzpegel Up, eine V-Verdrahtung oder auch ein zweites SPD. 

Beim Mindest-Querschnitt der Leitung gibt der Typ des SPD den Ausschlag: Handelt es sich um einen Blitzschutz, sprich um einen Typ-1-Ableiter, sollten Installateure einen Kupferleiter mit mindestens 16 mm ² oder einem leitwert ­gleichen anderen Leiterquerschnitt wählen. 16 mm ² ist das Mindestmaß für Blitzstromtragfähigkeit, daher werden auch die Außenleitungen des externen Blitzschutzsystems mit dieser Größe ausgelegt. Für Typ-2-Ableiter, also Über ­spannungsschutz, ist in dieser Anschlusskon ­stellation ein Mindest-Querschnitt von 6 mm² Kupfer oder ein leitwert ­gleicher anderer Leiterquerschnitt erforderlich. Anschluss ­leitungen wie diese entsprechen der Verbindung zwischen dem SPD und der Haupt-Erdungsschiene. 

Die Anschlüsse zwischen SPD und Außenleitern müssen die Monteure dagegen nicht so umfassend auslegen: Ent ­sprechend der DINVDE 0100-433 müssen sie lediglich der zu erwartenden Kurzschluss-Strombelastung standhalten. Des Weiteren dürfen die Leitungs ­querschnitte im Rahmen der Impuls ­strom-Tragfähigkeit für einen Typ-1-SPD nicht unter 6 mm² Kupfer (oder leitwertgleicher anderer Querschnitt) liegen. Für einen SPD des Typs 2 darf der Querschnitt nicht kleiner als 2,5 mm ² Kupfer sein. 

Weiterhin erscheint mit VDE-AR-N 4100 eine neue Tech ­nische An ­schluss ­regel (TAR) für ein ein ­heit ­liches Vorgehen im Bereich der Nie ­derspannung. Zu den Bestandteilen zählt unter anderem die Definition für den Zählerplatz: Wird ein Doppel ­zählerfeld mit zwei SLS-Schaltern und Überspannungsschutz einge ­baut, muss das immer häufiger vor ­geschriebene Gateway seine Span ­nungsversorgung aus dem Vorzählerplatz beziehen. Das war bislang nur mit einer Erweiterung des Anschlussraums möglich. Raycap erfüllt mit dem auf der Eltefa 2019 vorge ­stellten neuen "ProTec ZPS" sämtliche TAR-Vorgaben. Zu ­dem kann das Produkt über einen integrierten Phasenab ­griff Gateways ohne Erweiterung mit Energie aus dem gleichen Feld versorgen.

3 / 4

Ähnliche Beiträge