Abbildung von Photovoltaikanlagen

(Quelle: adobestock_ Anterovium)

Auch wenn die Kosten für PV-Anlagen in den letzten Jahren gesunken sind, bedeutet die Anschaffung dennoch für jeden Einzelnen eine hohe Investition, die sich möglichst schnell amortisieren soll. Dazu ist die durchgängige Verfügbarkeit einer PV-Anlage besonders wichtig.

Durch die exponierte Lage solcher Anlagen entweder auf dem Dach oder auch einem freien Feld, sind sie allerdings durch Blitzeinschläge und auch Überspannungen besonders gefährdet. Fällt die Anlage durch einen Überspannungsschaden aus, bleibt zum einen der Ertrag aus, bis die Anlage repariert wurde. Zum anderen fallen zusätzliche Kosten für die Reparatur, wie der Tausch des Wechselrichters oder eines defekten Panels, an.

Um das zu verhindern, wird für PV-Aufdachanlagen ein Blitzschutzsystem nach VDE 0185-305-3 (IEC/EN 62305-3)empfohlen. Grundsätzlich sollte eine Risikoanalyse nach VDE 0185-305-2 zur Ermittlung der Notwendigkeit eines Blitzschutzsystems und der notwendigen Blitzschutzklasse durchgeführt werden, wenn nicht ein Blitzschutzsystem nach anderen Richtlinien wie Landesbauordnungen gefordert wird. Für komplexe PV-Freiflächenanlagen, z. B. bei PV-Kraftwerken oder Solarparks mit der Anforderung einer erhöhten Verfügbarkeit, sollte generell die Notwendigkeit oder der Bedarf an zusätzlichen Maßnahmen unter Nutzung der VDE 0185-305-2 geprüft werden.

Nur eine geschützte Anlage kann den Belastungen standhalten und dauerhaft sicher Energie produzieren. So fordern die Sachversicherer in der VdS-Richtlinie 2010 für PV-Anlagen ab 10 kWp eine Blitzschutzanlage und inneren Überspannungsschutz. Für die Errichtung von PV-Stromversorgungssystemen gelten natürlich die Normen der VDE-0100-Reihe, besonders die DIN VDE 0100-712.

Wird eine PV-Anlage neu errichtet und an die elektrische Anlage angeschlossen, ist Überspannungsschutz (Typ 2/class II) auf der AC-Seite nach DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-712 (IEC 60364-4-44 und 60364-7- 712) einzusetzen. Durch den zusätzlichen Verweis in der DIN VDE 0100-712 auf die VDE 0185-305-3, Beiblatt 5, ergibt sich neben der AC-Seite auch auf der DC-Seite die Notwendigkeit von Überspannungsschutz zum Schutz des Wechselrichters.

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