Abbilddung von Sonnenuntergang

(Quelle: Fenecon)

Die Fakten zum weltweiten Ausbau von Photovoltaik und Windkraft, die Entwicklung hin zu Elektromobilität sowie zu elektrischer Wärme- und Kältetechnik mit Wärmepumpen und Klimaanlagen sowie die stetig sinkenden Preise dafür: All das lässt den eindeutigen Schluss zu, dass die Energiewende und die Elektrifizierung aller Sektoren ein unaufhaltsamer, weltweiter Trend ist.

Unverkennbar ist es allerdings ebenso, dass Sonne und Wind volatil sind und Energie nicht immer genau dann verfügbar ist, wenn sie gebraucht wird. Außerdem sind die bestehenden Stromnetze in Deutschland nicht darauf ausgelegt, diese zukünftig benötigten Leistungsspitzen zu transportieren.

Die Lösungen für eine zu 100 % energiegewendete Welt sind bekannt: Ausweitung und Digitalisierung des Stromnetzes, der massive Ausbau von Energiespeichern und „Demand Response“, also die Flexibilisierung des Verbrauchs. Doch wie genau ist das zu erreichen?

Vom Zeitpunkt und hin zum Zeitraum

Die relevantere Größe bei der Planung von Stromnetzen ist heute nicht mehr nur die Spitzenleistung, der Peak, sondern zusätzlich die im Netz transportierbare Energie – also Leistung mal Zeit. Dieser neue Betrachtungswinkel, weg vom Zeitpunkt und hin zum Zeitraum, wird auf allen Ebenen des Netzes essenziell. Durch die Sektorenkopplung und die zunehmende Verbreitung von Batteriespeichern entstehen riesige Flexibilitäten im Netz, die netzdienlich eingesetzt werden können. Regulatorische Verpflichtungen und wirtschaftliche Anreize schaffen im Idealfall Win-Win-Situationen, die das Netz aktiv entlasten und die Energiekosten der Verbraucher senken. Genau diese Maßnahmen wurden nun am Jahresanfang politisch eingeleitet.

Die seit Januar 2024 geltenden Regelungen im §14a EnWG stellen sicher, dass sogenannte steuerbare Verbrauchseinrichtungen (SteuVE) bei Engpässen im Netz „gedimmt“ werden können. Ab dem 1. 1. 2025 sind außerdem alle Energieversorger in Deutschland verpflichtet,ihren Kunden – mindestens – einen dynamischen Stromtarif anzubieten.

Um den maximalen Nutzen dieser Maßnahmen zu erreichen und gleichzeitig Komfortverluste zu minimieren, werden zukünftig Energiemanagementsysteme (EMS) eine zentrale Rolle spielen. Wir bei Fenecon gehen so weit zu sagen, dass zukünftig an jedem Netzanschlusspunkt – egal ob Industrie, Gewerbe oder Einfamilienhaus – ein EMS im Einsatz sein wird.

In Zeiten von Fachkräftemangel, hohen Anforderungen an die IT-Sicherheit kritischer Infrastruktur, stetig steigenden Ansprüchen an die Energieoptimierung sowie neuen technischen Trends und Möglichkeiten, etwa durch künstliche Intelligenz, kommt einem offenen, weltweit gemeinsam entwickelten EMS eine bedeutende Rolle zu.

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